tag:blogger.com,1999:blog-46171587684478521932024-03-05T16:36:20.230-08:00SUDELHEFTWriter, TV Host, not dead yet. Wer aufgibt, darf ausschlafen. Das ist mein Sudelheft, alte Texte, mittlerweile werde ich bezahlt: 1. Roman: "Wir kommen", 2. Fun Texte "Heute ist leider schlecht". Schaut selbst auf Amazon, ich bin zu dumm für Links. Ich mach auch Fernsehen: "Streetphilosophy" für arte zB
Und wie jede ordentliche Millenial betreibe ich einen Podcast: "Meine erste Million" auf audible. Ansonsten langweile ich mich viel.
Wenn ihr sonst was wollt:
ronja.roenne@hotmail.de
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comBlogger45125tag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-49716966319447747612022-01-09T10:27:00.002-08:002022-01-09T10:27:16.618-08:00Ende in Sicht <p> Ich habe ein neues Buch geschrieben. Es hat sehr lange gedauert. Zwischendurch ging es mir nicht so besonders gut. Aber nun ist es fertig. Und das hier ist es. <br /><br />Es war aus vielen Gründen nicht einfach, es endlich fertig zu bringen. Über einen von ihnen habe ich <br />hier geschrieben:</p><p> https://www.zeit.de/2022/02/depression-kunst-romantisierung-weltschmerz-ronja-von-roenne</p><p>Nun erst mal Schreibpause. Nur Gutes euch da draußen!<br />Ronja</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEiIolagBqJV6qrTHi3L8_EIcfUpzJeLmbQQJcSBCV8h8IzUCJU6UgMThgbExZasGd158oqjZMctVTAubWta6tOKel_wD1jqatSxHnEba15K4r9DJb5FloAMf3zSOPI45eUORbpGedKo1OCk-VKuBDgqJEF9uaYnW4I14iNU2gLsWK0RxY3EXAZ-QjeP=s2160" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1960" data-original-width="2160" height="580" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEiIolagBqJV6qrTHi3L8_EIcfUpzJeLmbQQJcSBCV8h8IzUCJU6UgMThgbExZasGd158oqjZMctVTAubWta6tOKel_wD1jqatSxHnEba15K4r9DJb5FloAMf3zSOPI45eUORbpGedKo1OCk-VKuBDgqJEF9uaYnW4I14iNU2gLsWK0RxY3EXAZ-QjeP=w640-h580" width="640" /></a></div><br /><p><br /></p><p><br /></p>Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-18095359679925464282019-10-30T16:02:00.001-07:002019-10-30T16:02:22.092-07:00Alles über Menschen
<style type="text/css">
p.p1 {margin: 0.0px 0.0px 0.0px 0.0px; font: 11.0px Helvetica; color: #000000; -webkit-text-stroke: #000000}
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</style>
<br />
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Der Mensch konnte sich noch genau an den Augenblick erinnern, als er zum ersten Mal entsetzt feststellte, dass seine Grundschullehrerin nicht in der Schule wohnte. </span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br /></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Er war noch ziemlich klein, das haben Menschen am Anfang so an sich. Das ganze war im Edeka, der Mensch bekam gerade eine Scheibe Wurst, als seine Lehrerin, Frau Woll, sich hinter ihm und seiner Mutter in der Schlange einreihte und ein Stück vom Mettigel wollte. Er war völlig empört, dass die Lehrerin plötzlich so tat, als wäre sie auch ein Mensch. Am Ende würde sie behaupten, dass sie gar nicht in der Schule wohnte! Dass sie vielleicht sogar einen Mann hatte! Der Mensch speicherte dieses Erlebnis als kleines, aber etwas störendes Detail ab, und dann wurde der Mensch eben trotzdem erwachsen.<span class="Apple-converted-space"> </span></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><span class="Apple-converted-space"><br /></span></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Immer mehr Menschen traf er. Dozenten, Arbeitgeber, Kollegen, die erste große Liebe, Freunde, Orthopäden. Manche brachten ihm Volkswirtschaft bei, andere eine gesunde Haltung, und wieder andere, dass die Liebe allein manchmal nicht ausreicht, egal wie sehr man es sich wünscht. (Das brachte ihm übrigens der Orthopäde bei, nicht die erste große Liebe. Der Mensch hatte einen etwas seltsamen Orthopäden.)</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br /></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Im Prinzip aber waren sämtliche seiner Mitmenschen Dienstleister und Statisten, die ihm beim Aufbau seines Lebensweges behilflich waren, und die allermeisten vergaß er sofort, nachdem er sie gesehen hatte.<span class="Apple-converted-space"> </span></span></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br />
Irgendwann, der Mensch hatte mittlerweile eine eigene Wohnung und eine beachtliche Sneaker-Sammlung, saß er in der Bar mit Freunden. Einer seiner Freunde fragte ihn, ob er sich manchmal sein Leben als Film vorstelle, und der Mensch bejahte. Auch das ist normal, das machen Menschen oft, völlig unabhängig davon, wie wenig spannend das eigene Leben gerade scheint. Makroaufnahmen von sich beim einkaufen, beim Fluchen, weil man sich wieder den kleinen Zeh angestoßen hat, beim googlen, ob dieser seltsame Schmerz im Oberschenkel nicht doch auf eine lebensgefährliche Krankheit hindeutet. Aber wie die meisten anderen, sah auch der Mensch sich immer in der Hauptrolle. Man selbst ist nie eine Nebenrolle, egal wie unbedeutend man sich vorkommen mag. Der Mensch ist des Menschen Mittelpunkt. </span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br /></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Das heißt nicht, dass er deshalb schlecht war. Im Gegenteil. Manchen Statisten drückte er auf dem Heimweg von der Arbeit Kleingeld in die Hände, und der Frau, mit der er zusammen lebte, kaufte er Blumen, und zwar nicht nur am Jahrestag. Manchen Statisten schenkte er ein Lächeln, andere rempelte er versehentlich an, und die Briefe, in denen ein Statist vom Finanzamt ihn regelmäßig belästigte, ignorierte er. Da stand sowieso nur drin, das man eigentlich als Mensch nicht wert sei, halt bis auf die hunderte von Euros, die man dem Finanzamt aus irgendwelchen Gründen noch schuldete. (Die Gründe waren, dass der Mensch ständig vergaß seine Taxiquittungen einzureichen)</span></span></div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Irgendwann verließ ihn die Frau, weil Blumen manchmal eben nicht ausreichen, und weil sie sich außerdem in ihren Fitnesstrainer verliebt hatte. Der brachte ihr zwar keine Blumen mit, aber dafür hatte er sehr trainierte Oberarme, und das ist Verliebten manchmal wichtiger. <br />
</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br /></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Das ist normal im Leben von Menschen, die Rollen wechseln. Manchmal der Orthopäde, manchmal die Liebe, meistens vor allem die Leute, denen man begegnet, jeden Tag. Diese Leute haben meistens keine Namen, oder nur sehr umständliche: „Die, die immer mit ihm an der Bushaltestelle wartet.“, zum Beispiel, oder „der, der immer die Zeitung so dermaßen zerknüllt in den Briefkasten stopft“ oder „die, die immer so wahnsinnig lange braucht, um die Milch aufzuschäumen“, wenn der Mensch es morgens eilig hat.<span class="Apple-converted-space"> </span></span></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Der Mensch findet es schwer vorstellbar, dass all diese Menschen genauso Leben haben, in denen er nur eine Nebenrolle spielt. Vielleicht ist er „der, der seit kurzem so mürrisch schaut“ oder „der, der früher immer hier Blumen gekauft hat“, und meistens wahrscheinlich einfach nur irgendeiner, so wie die meisten, so wie wir meisten.<span class="Apple-converted-space"> </span></span></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Heute hat der Mensch einen Termin bei seiner Zahnärztin. Der Mann ist seit vielen Jahren bei der gleichen Zahnärztin, wie die meisten modernen Menschen hielten die Beziehungen zu seiner Zahnärztin und seinem Friseur deutlich länger als seine Partnerschaften. Der Mensch weiß alles, was es über seine Zahnärztin zu sagen gibt: Sie trägt gerne weiß, nämlich irgendwelche Kittel, meistens trägt sie Gesundheitsschlappen, ihr langes Haar ist streng in einen Dutt gesteckt, was der Mensch sehr schätzt, er mag nämlich keine Haare von Zahnärztinnen im Mund. (Ich habe nie gesagt, dass der Mensch besonders interessant war, was soll man sagen, er war halt ein Mensch).</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br /></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Eigentlich war seine Zahnärztin höchst professionell, ihr Treffen folgte immer der gleichen Choreographie. „Guten Tag, wie geht es uns denn“, sagte sie zur Begrüßung, und dann sagte er „Guten Tag, alles gut, wie immer vor allem zur Kontrolle“, und dann nickte sie und erzählte etwas von einer Füllung die man korrigieren müsse, oder von einer Zahnreinigung, die sie dringend empfehle, und die der Mann nie machte, weil seine Krankenkasse das nicht übernahm.</span></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Heute aber stimmte alles nicht. Der Mensch war schlecht gelaunt, weil heute doch eigentlich Jahrestag mit seiner Frau sein sollte, und vergaß, die Zahnärztin zu begrüßen. Die Zahnärztin ihrerseits hatte ihren Dutt erstaunlich unordentlich gebunden, ständig kämpften sich einzelne Strähnen heraus und kitzelten ihn unangenehm im Gesicht. Der Zahn spielte auch nicht mit, und tat trotz der Betäubung weh, die Zahnärztin schaute immer verzweifelter, der Mensch immer schmerzverzehrter. </span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Und plötzlich dachte er sich, was wäre, wenn sie beide einfach aufgeben würde. Die Füllung halb drinnen, einfach die Instrumente weglegen, den Dutt lösen, dem Druck nachgeben, was wäre, wenn seine Zahnärztin ihn einfach mal fragen würde, warum er heute so unwirsch war, was wäre, wenn er sie statt einer Antwort in den Arm nehmen würde. Was wäre, wenn er sie nach ihrem Tag fragen würde, und vielleicht<span class="Apple-converted-space"> </span>sogar nach ihrem Mann, wenn sie sowas hätte, oder einen Hund.</span></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Dabei wusste der Mensch natürlich genau, was dann passieren würde. Die Zahnärztin wäre nicht mehr seine Zahnärztin. Sie wäre perplex, vielleicht sogar tröstend, in jedem Fall aber würde sie dann plötzlich keine Zahnärztin mehr sein, sondern jemand, der ihm plötzlich näher stand, ganz ohne Rolle, jemand der sich vielleicht morgens die Zähne putzte und seine Krankheiten googelte und Kaffee verschüttete, wie er. Sie wäre plötzlich ein Mensch, wie er. </span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;"><br /></span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span style="font-size: small;">Das alles überlegte sich der Mensch. Und sagte lieber nichts.<span class="Apple-converted-space"> </span></span></span></div>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjclHUSwA44VZ52S8W5G-g9TQASBLvCG0jrlsjSTOXgeZ4mAx1vT3aC_q8epd6IAm8ivYrLMz-o0sqJm0sYno5AespevSZiu-o84gepV5hLeEf5jrdntsSqPLwKWur5PDr-xi7SEiOcYy0/s1600/5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjclHUSwA44VZ52S8W5G-g9TQASBLvCG0jrlsjSTOXgeZ4mAx1vT3aC_q8epd6IAm8ivYrLMz-o0sqJm0sYno5AespevSZiu-o84gepV5hLeEf5jrdntsSqPLwKWur5PDr-xi7SEiOcYy0/s640/5.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das hier ist Otto Schily. Ein Beispiel für einen Menschen, der nichts mit diesem Text zu tun hat.</td></tr>
</tbody></table>
<div class="p2">
<span style="font-size: small;"><br /></span></div>
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-17144543583871987832019-07-26T08:32:00.001-07:002019-07-26T08:32:33.881-07:00Begräbnisrede für eine DeutscheDanke, Holger. Das waren wirklich sehr schöne Worte. Die hätten unserer Sabine sicher gefallen. Für alle, die mich nicht kennen, ich bin die Nachbarin von der Sabine, Gerda Wohlleben, wir haben mehr als 20 Jahre nebeneinander gewohnt.<br />
<br />
Und was soll ich sagen, die Sabine war wirklich eine tolle, also so eine ganz besondere Nachbarin.<br />
<br />
Sabine, wenn du das hörst, ich beneide dich jetzt noch um deine Chrysanthemen. Wie die geblüht haben, jedes Jahr wieder! Denn einen grünen Finger, das wissen ja wahrscheinlich alle hier, hatte die Sabine.<br />
<br />
Aber nicht nur Blumen waren ihr Freund, genauso gewissenhaft hat die Sabine sich auch um ihre Mittmenschen gekümmert, wahrscheinlich kennt jeder hier ihren berühmten Schichtsalat, den sie auf jede Geburtstagsfeier mitgebracht hat.<br />
Sogar das Rezept hat sie geteilt, wenn man gefragt hat, das ist Sabines berühmte Großzügigkeit. Der war ja richtig exotisch der Salat, mit diesen mexikanischen Nacho-keksen, denn die Sabine war ja auch immer sehr offen für andere Kulturen. Ganz eine Kosmopolitin, ich weiß noch, als wir mal mit den Mädels vom Buchclub brunchen waren in diesem spanischen Restaurant, und die Sabine konnte als einzige auf spanisch nach der Rechnung fragen, also andere Länder, das war auf jeden Fall ihre große Leidenschaft.<br />
<br />
Also auch, wenn das nun ganz exotische Länder waren, ihre Putzi, dieses absolut reizendes Mädchen, ganz liebenswürdig, bildschön, wie hieß sie noch Holger, Suyanna?, naja die kam ja auch aus Afrika und obwohl die ja gar nicht richtig deutsch konnte, hat die Sabine immer sehr herzlich mit ihr gelacht und die auch immer sehr ordentlich bezahlt, sehr ordentlich. Da war die Sabine wirklich sehr korrekt.<br />
<br />
Also so andere Länder, das fand sie ja eh ganz spannend, jeder hier weiß ja wahrscheinlich, wie sehr sie immer der alljährlichen Kreuzfahrt entgegenfieberte, seit ihr lieber Mann Andreas, Gott hab ihn selig, so viel zu früh von ihr gegangen ist. Ach, unsere Göttergatten, wie ich sie manchmal vermisse, liebe Sabine. Darüber konnte man mit dir ja auch immer so offen reden, wenn einem was auf dem Herzen lag, da hatte die Sabine immer ein offenes Ohr für einen.<br />
<br />
Sie hat ja auch immer an andere gedacht, von jeder ihrer Reise bekam ich eine Ansichtskarte, ein herrliches Schiff war das ja, sehr luxuriös, und diese Auszeit hatte sie sich ja auch wirklich verdient, fleißig war die Sabine ja ihr ganzes Leben.<br />
<br />
"Von nichts kommt nichts" hast immer gescherzt, meine liebe Sabine, jedes Mal, wenn ich dich wieder mal im Garten auf frischer Tat ertappt habe und du schön frühmorgens am werkeln warst. Du hast mir doch immer wieder fast ein schlechtes Gewissen bereitet!<br />
<br />
Dass jetzt so viele Freunde und Familienangehörige hier sind, das hätte der Sabine wahrscheinlich richtig gefallen. Manchmal hatte sie ja auch so eine verrückte Seite, wo sie gesagt hätte "Das ist zwar meine Beerdigung, aber lacht doch auch miteinander", lachen auf einer Beerdigung, so eine verrückte Idee konnte nur von dir kommen, liebe Sabine!<br />
<br />
Wir werden dein sonniges Gemüt alle im Herzen behalten, meine liebe Sabine.<br />
<br />
Ach, und ein Hinweis noch in eigener Sache: Ich hab für das Essen noch eine kleine Überraschung vorbereitet. Draußen auf dem Buffet, direkt neben den Schnittchen, steht auch eine Schale von Sabines berühmten Schichtsalat. Ich hoffe, er schmeckt euch.<br />
<br />
Bitte denkt doch dran, die benutzten Tupperschalen später einfach in die Kiste zu legen. Vielen Dank. Ach, hier dein Taschentuch, Holger, tausend Dank.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzGAntkDLW2yNZj5VAafuRiJoZIVlkRWfkvzpbdeV3WiLvqMFKbSzKIV8X-nGCtA9UTGqXqRu2QlPKRbkq696cp-F6DoF4ucy_KyDcUyDESZzWRdqKQxhZRgmutQQvP2PiDKUKO1YatWM/s1600/Bildschirmfoto+2019-07-26+um+17.31.20.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="609" data-original-width="940" height="414" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzGAntkDLW2yNZj5VAafuRiJoZIVlkRWfkvzpbdeV3WiLvqMFKbSzKIV8X-nGCtA9UTGqXqRu2QlPKRbkq696cp-F6DoF4ucy_KyDcUyDESZzWRdqKQxhZRgmutQQvP2PiDKUKO1YatWM/s640/Bildschirmfoto+2019-07-26+um+17.31.20.png" width="640" /></a></div>
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-15512954571157585052019-07-04T23:35:00.004-07:002019-07-04T23:55:51.977-07:00Alles auf Sonntag<div dir="ltr" style="line-height: 1.7999999999999998; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "arial"; font-size: 11pt; font-style: normal; font-variant: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b>Sonntage können jeden Tag sein. Und sie sind nur dann Monster, wenn man sie lässt. Ein Trost-Text für Unglückliche.</b></span></div>
</div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.7999999999999998; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.7999999999999998; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div dir="ltr" style="line-height: 1.7999999999999998; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Heute fällt der Sonntag zufällig auf einen Sonntag. Ich bin Autorin, da bedeuten Wochentage per se </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">nicht viel, nicht der Kalender, sondern die Deadline sagt, wann Wochenende ist. </span></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Sonntags, das gilt für </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">tatsächliche und empfundene, hat man viel Zeit. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Man kann zum Beispiel mit den Kindern in den Park gehen. Oder keine Kinder haben und </span></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">nicht in den </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Park gehen, und momentan tu ich noch letzteres. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Sonntag also. Aufwachen? Irgendwann. Und dann? Pfannkuchen-Frühstück? Brunchen mit den besten</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Freunden? Eine Runde laufen gehen? Nichts da. Sonntag heißt: liegenbleiben. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Das große Missverständnis am Liegenbleiben ist, dass es sich gut anfühlen muss. Verdient irgendwie. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Bis zehn, und dann aber froh und auf in den Tag, zum Flohmarkt, zu Freunden, in den Park. Ganz falsch.</span></span><br />
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Sonntag ist, da haben die Popsängerinnen dieser Welt schon Recht, kein schöner Tag. Ich halte es </span></span><br />
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">mit Billie Holiday, “Gloomy Sunday” singt sie, trüber Sonntag. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Der Sonntag wirft einen auf sich selbst zurück. Er ist das Fazit der Woche, des Lebens davor. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Ein an die Wand starren, ein Tag wie die Abende, an denen man im Bett liegt und überlegt, was alles </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">falsch gelaufen ist. Und das ganze 24 Stunden lang.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Der Sonntag ist nicht schön. Oder für mich: Der Sonntag hat als einziger Tag die Berechtigung, nicht </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">schön zu sein. Jedes gute Gefühl, Freude, Liebe, Sex, wird in Zeiten des Spätkapitalismus pausenlos </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">als erstrebenswert beworben. Dabei ist der Mensch erst dann Mensch, wenn er nicht nur in einem </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">dauerhaften Glückszustand Richtung Endlichkeit segelt, sondern eben auch wütend, traurig, verzweifelt,</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> hoffnungslos ist. Wir sind eben keine gute gelaunten Avatare, sondern ein unordentlicher </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Muskel-Fett-Verzweiflungs Mix, Molekularmüll, der etwas verloren in diesem unserem Universum vor </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">sich hin existiert, und manchmal vergisst, warum eigentlich.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Und das merkt man nicht, wenn man sich, wieder mal verspätet, gehetzt für die Arbeit fertig macht. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Man merkt es nicht in der Uni, man bemerkt es nicht an der Supermarktkasse, man spürt es höchstens</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> dumpf am Feierabend, man weiß es: Am Sonntag. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Der Sonntag ist für mich nicht der Tag der Ruhe, es ist der Tag, der einen dazu zwingt, die Ruhe zu </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">ertragen. Und das muss sein. </span></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Muss, nicht weil dieser Tag einen dazu zwingt, sondern weil es wichtig ist,</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> eben auch diese Grenzen, die Langeweile auszuhalten. Und erst der Sonntag die undankbare Rolle hat,</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> einen daran zu erinnern. Obwohl man frei hat, ist der Sonntag nicht ein verfeierter Hallodri wie der </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Samstag, sondern primär eine Erinnerung an den Montag und damit: An das Leben, das ganz und gar </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 14.6667px; white-space: pre;">indiskutabel vor einem liegt. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Ich mag den Sonntag, weil er immer etwas unbeholfen nackt vor einem steht wie ein Mensch, mit dem </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">man zum ersten Mal schläft. In seiner ganzen Ehrlichkeit und Verletzlichkeit präsentiert sich der </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Sonntag als eine Leinwand, die man mit seiner sehr subjektiven Wahrheit bemalen muss. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Also: Erstmal aufwachen. Auf diese Wand schauen, die man schon viel zu oft gesehen hat. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Das Bücherregal, die Poster an der Wand, die man längst mal rahmen wollte, eine Erinnerung an vieles,</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> was man schon längst hätte erledigen wollen, der Sonntag, ein taggewordenes Futur Zwei: Ich hätte </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">die Bilder gerahmt haben sollen, ich hätte mein Leben gelebt haben müssen. Sonntag. Noch einmal </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">umdrehen. Vielleicht sieht beim nächsten Aufwachen alles schon anders aus. Einschlafen. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Eine Stunde und 22 Minuten später: Ein wirrer Traum. Irgendwas mit gescheiterter Physik Abiprüfung, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">viel Angstschweiß und der Gewissheit, das Aufwachen gar nichts bringt. Oder, noch schlimmer, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">ein guter Traum, ein richtig guter, einer von denen, bei denen man traurig wird, sobald man erwacht, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">weil das “echte”, das wache, wahre (?) Leben, dieser Illusion nie stand halten wird.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Immer noch ist der Sonntag jung, immer noch ist es nicht mal Mittag. Ein müdes Umdrehen, die Decke </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">noch warm, ein halbes Greifen nach dem Smartphone. Was ist passiert seit gestern? Mit einem selbst: </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">vieles. In der Welt: fast nix. Nie viel, es ist ja Sonntag, selbst die Nachrichtendienste sind jetzt langsamer,</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Spiegel Online, FAZ, bild.de, die meisten Artikel kennt man schon von gestern. Zwei Nachrichten</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> bei whatsapp, die Schwester erinnert an den Geburtstag der Großmutter, ein Vater aus der Klasse des</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Sohnes fragt nach den Mathehausaufgaben für Montag. So unspektakulär, so wenig glamourös, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">so ehrlich, so Sonntag. Ich mag den Sonntag. Diesen öden, konservativen Realitycheck, der Sonntag,</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> diese pedantische Vaterfigur, hast du das Öl im Auto gecheckt, deine Umsatzsteuer überwiesen, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">darüber nachgedacht, ob dich dieses Leben, wie du es führst, wirklich erfüllt?</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Und natürlich: Nein, hat man nicht. Und mehr als eine To Do Liste schafft der Sonntag auch nicht. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Man erledigt wenig an diesem Tag, man weiß nur, was unerledigt ist. Das ist nicht schön, aber sinnvoll, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">und emotional wirksamer als jede Erinnerungsfunktion des Handys.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">12:18</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Aufstehen, denn das muss man ja als Mensch immer irgendwann. Ein unbeholfenes Tapsen ins Bad, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">man hat ja Zeit heute, die Routine von Klo, schnell-Zähneputzen, Gesichtscreme ist nicht mehr gültig, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">denn auch das ist der Sonntag: Ein ziemlich langweiliger Anarcho. Man könnte alles machen! Baden! </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Peeling! Lehramt studieren! Kompostieren! Netflix schauen. Nix.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">15:05</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Goldene Regel des Sonntags: Wenn es schon fünf nach ist, beschließt man dem Tag ab genau der </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">nächsten vollen Stunde zu begegnen. Also vier Uhr, also noch 55 Minuten für - ja für was eigentlich? </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Irgendwas anschauen. Irgendwie bei einem youtube Video mit dem Titel “Der Mann, der eine Pizza </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">geheiratet hat” landen. Schuldgefühle. 15:32, eine knappe halbe Stunde darf man noch willenloser </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Vollidiot sein, dann aber wirklich, dann das Leben.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">16:00</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Jetzt aber. Man hat schließlich frei, und die Freunde auch, und es ist noch nicht zu spät, diesem Tag </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">einen Hauch von Sinnhaftigkeit zu verleihen. Wenn schon nicht arbeiten, da ist der Katholizismus in</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> einem noch laut, dann wenigstens Freude haben, denn das darf man am Sonntag, hat Gott gesagt, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">und dem widerspricht man vielleicht an allen anderen Tagen, aber nicht, wenn er Faulsein legitimiert. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Kurz mal Pause, bevor das spätkapitalistische Rad von vorne beginne, nur unterbrochen von dem </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">tradierten Glauben an die Folklore eines nicht existierenden Gottes, der wohl irgendwann und nach </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">sechs Tagen Arbeit mal “Stop” gerufen haben muss, weil selbst Götter mal eine Pause brauchen, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">und das ist vielleicht das einzig sympathische an ihnen. Und das einzig glaubhafte an der Bibel am Ende:</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Das Erschöpft sein.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Ein anstrengender Gedanke, und schon ist es 16:06, und man verschiebt seinen Aktionismus auf die </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">nächste volle Stunde. 17 Uhr, das klingt vernünftig, das klingt nach Kaffee - Date, nach gemeinsam </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">“ausklingen lassen”, ein Euphemismus für im Einverständnis mit anderen kurz kaputt sein, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Weißweinschorle im Park, legale Drogen, Freundschaft, Familie, egal, endlich ein Grund, sich aus dem</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Bett zu quälen. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">17:00</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Man ist tatsächlich irgendwo oder zumindest auf dem Weg dahin. Auf dem Wertstoffhof. Im Cafe. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Auf dem Weg in den Park. Warten auf die U2. Warten auf dieses ganze unordentliche, versprochener</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> weise doch so schönes Leben. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Und zum ersten Mal entschädigt der verlorene Tag einen. Egal, ob man seinen Papiermüll wegbringt</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> und sich kurz als okayer Mensch fühlt, oder weil man das Patenkind trifft, dessen Lachen alles </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">wiedergutmacht: Gute Sonntage machen wett, was sie davor als Tribut gefordert haben. Und hier bin ich,</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">ein Weißwein in der Hand, vor mir eine meiner besten Freundinnen, die unfassbar komisch von ihrem</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">beruflichen Totalversagen erzählt. Und vielleicht gerade weil der Tag davor so aussichtslos aussah, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">vielleicht gerade weil man die Perspektive nicht mal geahnt hat, leuchtet dieser Moment im Kontrast </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">zu den vergangenen Stunden sehr. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Denn das schaffen die schlechten Momente, die schlechten Augenblicke und auch die schlechten Tage: </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Eine Verhältnismäßigkeit. Ein Einordnen. Der Kontrast erst, da hat der Volksmund schon recht, schält </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">das Helle aus dem Brei des Alltags. Und der Sonntag macht nicht unbedingt Spaß. Aber er macht den</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;"> Unterschied. Zumindest macht er ihn sichtbar, da bin ich mir sicher. Und auf einmal, obwohl es doch </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">so unmöglich schien, ist der Sonntag vorbei. Man hat überlebt, und mehr als das. Man hat gelebt, </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">obwohl es sich nicht danach angefühlt hat. Der Sonntag erschöpft, aber er bringt einen weiter. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px; white-space: pre;">Gott hatte nicht Recht. Der Sonntag ist die eigentliche Arbeit. Und macht damit den Montag erst möglich.</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: justify;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaw7tGEoonyHF8h3WlyJpgD4M7QsiOvzXv5KscOIHC_0YDPoE9VEreQya1JmKiUKoEm88PbJT2YLG-6Q1wj4kV3cHUZ28bqnOzcRcXEm2et-yCcBQvEUc7SGNWl8ugaHmXnb01Q90ByUg/s1600/Image.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1050" data-original-width="1600" height="418" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaw7tGEoonyHF8h3WlyJpgD4M7QsiOvzXv5KscOIHC_0YDPoE9VEreQya1JmKiUKoEm88PbJT2YLG-6Q1wj4kV3cHUZ28bqnOzcRcXEm2et-yCcBQvEUc7SGNWl8ugaHmXnb01Q90ByUg/s640/Image.png" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Sonntage: Feeling blue, und nur selten so fotogen wie hier.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Dieser Text erschein ursprünglich hier: <a href="https://diepresse.com/home/dasjahrzehnt/5644880/Sonntag-ist-kein-schoener-Tag">https://diepresse.com/home/dasjahrzehnt/5644880/Sonntag-ist-kein-schoener-Tag</a></div>
<br />
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
<br />
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<br /></div>
</div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-26590152333589083462018-11-29T10:24:00.002-08:002018-11-29T10:29:01.459-08:0030 Sätze, die ...<b>... die ich mein Leben lang mal hören wollte, irgendwann gesagt bekamt, und die überraschenderweise doch nicht glücklich machen</b><br />
<br />
"Du musst dich mal zwischen deiner Schreib- und Fernsehkarriere entscheiden"<br />
"Wir brauchen deine neue Kolumne bis Freitag"<br />
"Zu welchem Verlag willst du?"<br />
"Zu dir oder zu mir?"<br />
"Natürlich haben wir hier Highspeed - Internet"<br />
"Wodka?"<br />
<b><br /></b>
<b>...die mir nie besonders vorkamen, mich aber tatsächlich zuverlässig glücklich machen</b><br />
<br />
"Du kommst jetzt einfach noch mit"<br />
"Egal, du zahlst beim nächsten Mal"<br />
"Ist das dein Baby?"<br />
"Komm wir trennen uns vom Rest der Familie und gehen in die Ausstellung und trinken heimlich Campari" (vielleicht, weil er von meiner Großmutter kam)<br />
"Ich bring dir Suppe vorbei"<br />
"'Ich nehme dein Buch in jede Ferien mit"<br />
"Das erzählen wir keinem, ok?"<br />
"Hier gibts nur ganz schlechtes Internet"<br />
"Weihnachten wieder im Auto sitzen und rauchen?"<br />
"Wodka?"<br />
<b><br /></b>
<b>....die sehr unglücklich machen, obwohl sie erstmal schön klingen</b><br />
<br />
"Ich hab dich immer mehr geliebt"<br />
"Das war immer mein Traum"<br />
"Das wird schon wieder"<br />
"Ich habe alles für dich gemacht"<br />
"Wodka?"<br />
<b><br /></b>
<b>...die ziemlich öde sind, aber trotzdem glücklich machen</b><br />
<br />
"I love you"<br />
"Ich habe eine Überraschung für dich"<br />
"Du bist lustig"<br />
"Du bist so schön wie das Universum unheimlich"<br />
"Ist doch egal"<br />
"Ein schön Baum da, schau"<br />
"Brauchst du was?"<br />
"Wodka?"<br />
<br />
<b>...die keinem helfen</b><br />
<b><br /></b>
"DAS WAREN ABER GAR KEINE 30 SÄTZE!!!???!!"<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxzCpf_SIHiPR6Cud5k66fZlOkObsYBY3f0qhXevdAx8KhWBaxmyopbIzzsHGeiO2s6xOxGTCGN14O2ScassA465cqnNKpMpdHifja_6T3TUO09Q938lAw2E_XQYVk8LtFX9qnI2CnBkE/s1600/Bildschirmfoto+2018-11-29+um+19.22.03.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="477" data-original-width="599" height="508" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxzCpf_SIHiPR6Cud5k66fZlOkObsYBY3f0qhXevdAx8KhWBaxmyopbIzzsHGeiO2s6xOxGTCGN14O2ScassA465cqnNKpMpdHifja_6T3TUO09Q938lAw2E_XQYVk8LtFX9qnI2CnBkE/s640/Bildschirmfoto+2018-11-29+um+19.22.03.png" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Im Zweifel: Anfassen. Wenn man eine Pola dafür hat, umso besser. Sonst gehen auch andere Personen.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-76731081435624756722018-10-31T10:18:00.003-07:002018-10-31T10:18:55.146-07:00Ronja liveEigentlich bin ich jeden Tag ziemlich "live", aber manchmal fühlt es sich nicht so richtig danach an. Richtig "live" ist man ja meistens erst, wenn andere zuschauen, ansonsten ist man eher so eine kaputte Netflix-Couch-Chips-Kreatur, deren Hobbys sich darauf beschränken die Klamotten abends vom Bett auf den Boden und morgens vom Boden aufs Bett zu verfrachten.<br />
<br />Bisschen mehr Mühe gebe ich mir in November in folgenden Städten:<br /><br /><span style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: system-ui, -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px;">04.11.18 Dresden - Schauburg</span><br style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: system-ui, -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px;" /><span style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: system-ui, -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px;">05.11.18 Köln - Comedia @ WDR Vorleser</span><br style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: system-ui, -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px;" /><span style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: system-ui, -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px;">06.11.18 Wuppertal - Utopia (ausverkauft)</span><span class="text_exposed_show" style="background-color: white; color: #1d2129; display: inline; font-family: system-ui, -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px;"><br />07.11.18 Gotha - The Londoner<br />08.11.18 Frankfurt - Brotfabrik<br />09.11.18 Stuttgart - Merlin<br />10.11.18 Ludwigshafen - Das Haus<br />13.11.18 Chemnitz - Weltecho<br />14.11.18 Regensburg - Orphée (ausverkauft glaube ich, müsst ihr direkt da mal anrufen, obs noch Tickets gibt?)<br />15.11.18 Paderborn - Wohlsein<br />16.11.18 Bielefeld - Bunker Ulmenwall</span><br /><br />Tickets gibts <a href="https://krasserstoff.com/tour/157483">hier</a>, außer zu Köln und Regensburg, da müsst ihr selber googlen, aber das könnt ihr ja total gut.<br /><br />KussundSchlussundbisbald und vergesst die liebevoll selbstgebastelten Geschenke nicht. Im Gegenzug gibts für jeden einen Gratis-Organspendeausweis, davon hab ich nämlich Millionen mit.<br /><br />Ronja<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7ACHa1GfBb1RsXqB6b_BR-Mb7l7gN92bGtw8uxtAPJvwXRypuA0gjmkR8rmVsLO3lNP6Wq3aVmVvt16F-naQSIUpdii3XR2IvB1PdU1C3emEn1at7QaQPwpfW6hBRIZ_FmZ7VQeb4i08/s1600/Bildschirmfoto+2018-10-31+um+18.17.09.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="394" data-original-width="592" height="424" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7ACHa1GfBb1RsXqB6b_BR-Mb7l7gN92bGtw8uxtAPJvwXRypuA0gjmkR8rmVsLO3lNP6Wq3aVmVvt16F-naQSIUpdii3XR2IvB1PdU1C3emEn1at7QaQPwpfW6hBRIZ_FmZ7VQeb4i08/s640/Bildschirmfoto+2018-10-31+um+18.17.09.png" width="640" /></a></div>
<br />
<br />
<br /><br /><br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-54873418556596327622018-08-15T11:54:00.000-07:002018-08-25T02:24:00.061-07:00Depression<b>Das eklige an der Depression ist, wie wenig originell sie ist. Im Bett liegen. Weinen. Auf irgendwas treten. Nicht mehr weinen können. Anrufe ignorieren. Kolumnen absagen. Selbstmordmethoden googlen, Tavor, zwei halbgare Anrufe bei Psychiatern, die nie zurück rufen. </b><br />
<b><br /></b>
<b>Ich weiß, ich weiß, das klingt alles wieder zu zynisch, zu sarkastisch, zu wenig nach dem bewährten "Ich bin eine Betroffene" - Geständnis-Duktus. Dabei ist die Depression ganz genauso fucking lächerlich und sarkastisch wie ich gerade. Die Depression ist kein bunter Bento-Artikel, sie hat keine flickernden GIFs und kein Happy End, das mit dem Aufruf endet, sich einfach Hilfe zu suchen, Krönchen richten, Bussi, weiter gehts, bloß nicht aufgeben, ihr Süßen. Die Depressionen sind viel zu viele viel zu laute Stimmen. Das hier sind meine.</b><br />
<b><br /></b>
<b>Stimme 1:</b> Ich hab bei "House of Cards" gesehen, dass man am besten ein Aspirin nimmt, bevor man sich im warmen Badewasser die Pulsadern aufschlitzt. Macht das Verbluten einfacher.<br />
<br />
<b>Stimme 2</b>: Was anderes als House of Cards schauen kriegst du ja auch seit Tagen nicht hin. Andere retten Weltmeere. Andere schreiben Bestseller. Andere rufen zumindest mal ihren Agenten zurück.<br />
<br />
<b>Stimme 1</b>: Vielleicht solltest du ein BUCH über deine DEPRESSION schreiben, das hat bestimmt noch keine Sau gemacht (dummes Lachen)<br />
<br />
<b>Stimme 1</b>: Du lachst dumm.<br />
<br />
<b>Stimme der Vernunft (leise)</b>: Wenn ich mich mal kurz einschalten darf...<br />
<br />
<b>1. 2. 3. Stimme im Chor:</b> Halt die Fresse, du bist fett.<br />
<br />
<b>Stimme der Vernunft:</b> Hä? Ich bin überhaupt nicht fett. Ich hatte auch nie ein Problem damit. Hä?<br />
<br />
<b>Stimme 2</b>: Stimmt, ist aber egal. NEWSFLASH: Alles ist nämlich egal.!!!!<br />
<br />
<b>Stimme 1:</b> Schau mal Ronja, deine inneren Stimmen benutzen schon so beknackte Ausdrücke wie "NEWSFLASH!!". Willst du nicht nochmal über die Badewannenoption nachdenken? Ich hab dir hier mal eine Excel Tabelle ausgedruckt, welche Selbstmordmethode am effektivsten und dabei schmerzfreisten ist.<br />
<br />
<b>Stimme der Vernunft (Leise)</b>: Selbstmord ist nie freiwillig. Es heißt einfach nur, dass der Schmerz zum Steuermann wird. Was man möchte, ist Erleichterung. Und das ist ein Gefühl. Gefühle hat man nicht mehr, wenn man tot ist.<br />
<br />
<b>Stimme 2</b>: Blablabla ich kotz im Strahl. Überleg mal, wie priviligiert du bist. Du hast sogar ein Handy. Gut, ist ein Android, aber das ist doch kein Grund, sich gleich mit Selbstmord zu beschäftigen.<br />
<br />
<b>Stimme 4:</b> Süß, jetzt hyperventiliert sie, wie so eine Propellermaschine von AirBerlin.<br />
<br />
<b>Stimme 1.</b> Airberlin war dir in vieler Hinsicht ähnlich. Nie richtig erfolgreich. Und dann tot.<br />
<br />
<b>Stimme 1:</b> NEWSFLASH Ronja ist noch nicht tot.<br />
<br />
<b>Stimme 2:</b> Ronja hat alles, was sich irgendwer anderes wünscht. Diese Wohlstandsverwahrlosung kotzt mich an. Das ist ekelhaft. Wenn du nicht glücklich bist mit dem, was glaubst du denn, dass dich irgendwas anderes auf der Welt noch glücklich macht? Was willst du denn verdammt nochmal noch vom Leben?!!<br />
<br />
<b>Stimme 5:</b> EINEN SWIMMINGPOOL!!!<br />
<br />
<b>Alle anderen:</b> Wer bist du denn?<br />
<br />
<b>Stimme 5</b>: Sorry, neu hier, hab nur Bock auf Swimming Pool. Ich chill mich mal wieder ins Unterbewusste. Ciao, ihr Fotzen.<br />
<br />
<b>Stimme 1:</b> Wer sagt denn heute noch "Fotzen"?<br />
<b><br />Stimme 2</b>: Können wir beim Thema bleiben, bitte?<br />
<br />
<b>Alle durcheinander:</b> Was war das Thema nochmal? Wo soll hier noch Zukunft sein? Wie soll man einen "Purpose" finden, wenn man es nicht mal schafft, morgens aufzustehen? Oder mittags? oder irgenndwann? Ist "Purpose" nicht auch so ein ekliges Wort von ekligen Instagrammerinnen, die davon leben, ihre Margarine zu fotografieren? Gott, für diese Welt lohnt es sich echt nicht weiter zu machen.<br />
<br />
<b>Stimme 1:</b> Ruhe Mal. Ronja schreibt das gerade alles auf. Bestimmt nur, um es auf ihrem beschissenem BLOG zu veröffentlichen, wie so eine beschissene BLOGGERIN.<br />
<br />
<b>Stimme</b> 2<b>:</b> Meine Fresse, ist das erbärmlich. Ich glaub, wir müssen gar nichts mehr sagen. Die checkt irgendwann schon allein, was sie wert ist. Ich frag nochmal nach diesem Pool-Projekt.<br />
<br />
{Sorry. Das war vielleicht bisschen viel, bisschen überzogen, bisschen falsch, aber so fühlt sich gerade alles an. Die Depression ist momentan nicht beige, sie ist grell und laut und lässt sich von Medikamenten und Rotwein nicht beeindrucken. Bald wird es wieder besser gehen. Bestimmt. Muss es ja. Bis dahin bitte Verständnis für therapeutische Veröffentlichungen und sonst wenig Interaktion}<br />
<br />
PS: Beim Lesen mancher Kommentare da unten weiß ich zumindest, dass ich nicht allein bin mit irren Stimmen. (Und beim lesen der sehr netten, dass ich nicht allein bin auf diesem Planeten, danke)<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_cKm7vh1sPF8Q3vWDqqBuIJXX7cG2aXa7Z2s26TRxfMEX0r3TujQJxCgMgF8EPPBbaeV0yb2PoePJucKz9Yoi1kSUTcmJtLr7b5SF_KOcRDuTPOY6enqsTFgK5hF8Nxjz6ngzrz0PlOY/s1600/Bildschirmfoto+2018-08-15+um+20.44.56.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="369" data-original-width="306" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_cKm7vh1sPF8Q3vWDqqBuIJXX7cG2aXa7Z2s26TRxfMEX0r3TujQJxCgMgF8EPPBbaeV0yb2PoePJucKz9Yoi1kSUTcmJtLr7b5SF_KOcRDuTPOY6enqsTFgK5hF8Nxjz6ngzrz0PlOY/s640/Bildschirmfoto+2018-08-15+um+20.44.56.png" width="529" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">So stelle ich mir den Vorsitzenden der Depressions GmbH vor. Er hat diesen Job auch nicht freiwillig gewählt. Er wollte auch mal was anderes werden. Es ist halt nichts draus geworden. Das kennt man ja.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-56111497788551861592018-04-20T03:18:00.002-07:002018-04-20T03:23:00.188-07:00Die 5 geilsten Email Anbieter aller Zeiten<b>1. hotmail</b><br />
<b><br /></b>
Schickt zwar nix und empfängt nur sporadisch Mails, während der Rest im Spamordner landet, aber dafür kommt das Wort "hot" vor, und was gibt es besseres, als seine Korrespondenten schon in der Email-Adresse wissen zu lassen, wie hot man ist.<br />
<br />
<b>2. gmx.de</b><br />
<b><br /></b>
Hässliche Ansicht, dafür ist man immer top informiert über die Affären der Stars und Sternchen. Ich glaube, ungefähr 50% der Deutschen informieren sich ausschließlich über gmx.de über die aktuelle Weltlage.<br />
Außerdem gibt es viele Gesundheitstipps und Staumeldungen. Gesund, informiert und nie mehr im Stau - auf jeden Fall ein Kandidat für den geilsten Email-Provider.<br />
<br />
<b>3. googlemail</b><br />
<b><br /></b>
Damit macht man nichts falsch, und das ist ja schon fast so gut wie alles richtig zu machen.<br />
<b><br /></b>
<b>4. AOL</b><br />
<b><br /></b>
Etwas für Nostalgiker. Sehr geeignet für den Typ Mann über 60, der auf Facebook 5 Mal das gleiche Webcam-Foto hintereinander stellt. (Die Gründe dafür bleiben mysteriös)<br />
<br />
<b>5. web.de</b><br />
Für alle, die die die Neunziger immer noch nicht überwunden haben und sich aus unerfindlichen Gründen freuen, wenn ihnen beim öffnen ihrer Mails ein trauriger Smiley verkündet, dass sich kein Schwein für einen interessiert und das Postfach leer ist. Genau wie das ganze verdammte Leben.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEWj1r-JF9x5gQc4srjx1j2w7PUuYgKND5hoJSCohdsuAeh5nb9ezyWIuQipLoxAEpjbDUXx3DgM_QoVTXPYoAO976elEihqZWstpl_wQJ3-fEmxB_9GIRvYeqSwtjXrnSoZnpGRzSJME/s1600/DSC_2948.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="855" data-original-width="1280" height="425" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEWj1r-JF9x5gQc4srjx1j2w7PUuYgKND5hoJSCohdsuAeh5nb9ezyWIuQipLoxAEpjbDUXx3DgM_QoVTXPYoAO976elEihqZWstpl_wQJ3-fEmxB_9GIRvYeqSwtjXrnSoZnpGRzSJME/s640/DSC_2948.jpeg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ich am chillen im Datenmeer. Dann gehts wieder auf die Datenautobahn. Noch ein paar Megabits abstauben, das ist das Life.<br />
(Foto: Carolin Saage)</td></tr>
</tbody></table>
<br />
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<br /></div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-50323275363209557652017-10-07T02:27:00.001-07:002017-10-07T03:01:42.965-07:00Warum man nicht schreibtWenn man als Schriftsteller sein Geld verdient, fragen einen ständig Leute, warum man denn schreibe. Kennt man ja von Lehrern, die ständig gefragt werden, warum sie eigentlich unterrichten, statt geil auszuschlafen. Oder von Baggerführern, von denen man gerne wissen will, was eigentlich ihre Inspiration für die Baustelle auf der A99 war.<br />
<div>
<br />
Viel interessanter finde ich, warum man nicht schreibt. Ich kenne mich gut aus mit nicht-schreiben, ich kann ganze Tage lang nicht schreiben, ehrlich gesagt schreibe ich meistens nicht. Ich bin Experte in diesem Sachgebiet. Endlich Experte!<br />
<br />
Manchmal schreibe ich nicht, weil mich die Weltlage müde macht. Weil es mich erschöpft, wie reflexhaft auf Terroranschläge, AfD-Ausreißer, Trump-Zitate reagiert wird. Und ja, das sind halt die Mechanismen, so funktionieren Medien und das Internet, ich will da nur meist nicht mitmachen, weil meine Haltung zu den Dingen meist erschreckend unoriginell ist, und sie jemand anders teilen wird. Weil es mir manchmal einfach zu laut wird. Weil ich mitmachen nicht mag. Weil ich es für mich oft angemessener finde, nichts zu sagen. Oder weil ich mich schlicht nicht qualifiziert halte. (Und damit Recht habe)<br />
<br />
Sehr oft schreibe ich nicht, weil es mir übel geht. Manchmal kommt ein Tag, an dem ich es schlicht nicht schaffe, aufzustehen. Und sehr oft kommt daraufhin noch so ein Tag und noch einer, manchmal geht das über Wochen, selten Monate. </div>
<div>
Sollte ich doch mal das Bett verlassen, dann nur um Fertiggerichte zu kaufen, oder weil in irgendwelchen Ratgebern steht, man müsse mal das Haus verlassen, Bewegung sei das einzige was hilft. Also, Bewegung und Antidepressiva und Tavor. Ich kann an solchen Tagen sehr wenig, und schreiben geht meist gar nicht oder sehr schlecht.<br />
<br /></div>
<div>
Diese Tage sind nicht besonders interessant, über Depression wurde genug geschrieben, und wer auch immer behauptet hat, dass man die Depression zum künstlerischen Schaffen brauche, dem wünsch ich keine. Die wünsche ich nämlich generell niemanden. Meistens vergehen diese Tage irgendwann, selbst wenn man es nicht für möglich hält, nie für möglich hält, dass man sich jemals wieder normal fühlen könne. Tut man dann aber doch. Man sollte möglichst nicht auf einen selbst hören. Man Selbst ist so oft dumm.<br />
<div>
<br />
<div>
Manchmal schreibe ich nicht, weil ich 20 Folgen einer Vampir-Serie am Stück schauen muss. Das ist nicht meine Schuld, diese sehr schlechten US-Serien sind so geschickt geplottet, dass man schlicht nicht vor Staffelende aufhören kann, und nach Staffelende muss man wissen, wie es in der neuen Staffel weitergeht. Mindestens zwei meiner Romane werden aufgrund des Cliffhangers nie geschrieben werden. Weil ich rausfinden muss, ob es Hybride aus Werwölfen und Vampiren gibt, und ob die Alte jetzt den Freund von ihrer Mutter küsst oder nicht. Das ist wichtig. Das ist der dritte Grund. Faulheit ist ein mächtiger Gegner, verbündet mit Netflix quasi unbesiegbar. Dagegen helfen nur Deadlines und schlechtes Gewissen. </div>
<div>
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<br /></div>
<div>
Oft schreibe ich nicht, weil ich nicht dafür bezahlt werde und schreiben nicht mein Hobby ist. Mein Hobbys sind andere Sachen: Gitarre spielen und singen. Dem Mann den ich liebe etwas zu oft mitteilen, wie sehr ich ihn liebe. Spaghetti mit Öl und Knoblauch kochen. Rumliegen. Meinen Nachbarn versprechen, dass ich bald wieder aufhöre mit dem Gitarre spielen singen. Chatten. Bücher lesen. Kram halt, der mehr Spaß macht als schreiben. </div>
</div>
</div>
<div>
<br /></div>
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Am meisten schreibe ich wahrscheinlich nicht, weil mir die Komplexe und der Selbsthass dabei im Weg herumstehen. Weil es leichter ist, sich einzureden, man könne eh nichts, als es zu versuchen und dann erst zu scheitern. Weil ich mich drohend an böse Kommentare und Shitstorms erinnere, und alle netten Zuschriften verdränge. Weil mir alle meine Texte dann vage, nicht komisch, unwichtig, nervig vorkommen, und ich der Welt nicht noch mehr von diesem Scheiß zumuten möchte. Dann folgt meist der immer gleiche Tanz zwischen Verpflichtung und Sträuben, zwischen Trotz und Komplex, bis ich dann irgendwann zusammenreiße, und den Lesern doch noch einen Text mehr zumute. So übel sind die ja nun auch nicht. Das war der vierte Grund.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Und manchmal mache ich Urlaub.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn-hkCJ-5Y7jGz0Q0PT3TBxFz0q9Is9mWaazmYPvQhXESyGwa4r5npNnQ1vjMb2o0TtIRLLaINv9ylHKlHI4O6so_Neu0JWbB4ekleBurwgjrrobeQN3pw41FSY1n0cZUxWqjHMGSBT2k/s1600/Bild018_Neg.Nr.251.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn-hkCJ-5Y7jGz0Q0PT3TBxFz0q9Is9mWaazmYPvQhXESyGwa4r5npNnQ1vjMb2o0TtIRLLaINv9ylHKlHI4O6so_Neu0JWbB4ekleBurwgjrrobeQN3pw41FSY1n0cZUxWqjHMGSBT2k/s640/Bild018_Neg.Nr.251.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Oft schreib ich nicht, weil ich mich besten Freundinnen auf dem Küchenboden betrinken muss.</td></tr>
</tbody></table>
<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
</div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-76411160754614933012017-07-30T14:11:00.000-07:002017-07-30T14:15:01.247-07:00Das darf in keinem Kleiderschrank fehlen<div style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: "San Francisco", -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px; letter-spacing: -0.24px; margin-bottom: 6px;">
<b>Schuhe</b><br />
<b><br /></b></div>
<div style="background-color: white; color: #1d2129; font-family: "San Francisco", -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px; letter-spacing: -0.24px; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
Absolutes Must-Have. Am besten gleich in zwei investieren, einmal für links, und einmal für rechts.<br />
<br /></div>
<div class="text_exposed_show" style="background-color: white; color: #1d2129; display: inline; font-family: "San Francisco", -apple-system, system-ui, ".SFNSText-Regular", sans-serif; font-size: 14px; letter-spacing: -0.24px;">
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px;">
<b>Handtasche</b><br />
<b><br /></b>
Man kennt das: Sie baumeln besch<span style="font-family: inherit; letter-spacing: -0.24px;">euert herum, werden ständig dreckig und wenn es regnet nass. Mit einer Handtasche allerdings können Sie ihre Hände unterwegs bequem verstauen. Investieren Sie in ein Modell von Louis Vuiton, um ganz deutlich zu machen, dass Sie ein oberflächlicher, markenfixierter Mensch sind, der wie ein Lemming auf Fashion-Advice von schlecht gelaunten Kolumnistinnen hört.</span><br />
<span style="font-family: inherit; letter-spacing: -0.24px;"><br /></span></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Ein Vintageteil</b><br />
<b><br /></b>
Schleppen Sie diese Saison unbedingt ein Teil mit sich herum, das schon Gebrauchsspuren vorweist und ein bisschen kaputt ist. Ihren dauerkiffenden Exfreund vielleicht.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Flip-Flops</b><br />
<b><br /></b>
Ein klares Basic. In keinem Schuh kann man sich leichter den Zeh stoßen.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Ein kleines, schwarzes</b><br />
<b><br /></b>
Was genau, ist eigentlich egal. Irgendwas kleines, schwarzes halt. Ein Baby aus Afrika, ein schwarzes Kätzchen, oder ein ein Glas voll Dreck.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Jeans</b><br />
<b><br /></b>
Ein schlechte-Laune-Garant für alle Gelegenheiten. Mithilfe des Jeans-Bundes bemerken Frauen weltweit, dass sie dicker geworden sind. Und irgendwer hat mal behauptet, es sei wahnsinnig wichtig, das zu bemerken. Ungefähr so wichtig wie eine ordentliche Berufsausbildung.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Poncho</b><br />
<b><br /></b>
Der Poncho ist ein ulkiges Kleidungsstück, bei dem die Hersteller zu faul waren, Ärmel zu dranzunähen.<br />
„Das passt schon so“, sagte einst ein irgendein spanischer Schneider, und dem Rest der Welt war es egal, weil alle völlig blau vom Sangria waren und den Schneider „irgendwie voll süß“ fanden.<br />
Der Poncho eignet sich super genau gar nichts, ist grotesk unpraktisch, schmeichelt nicht der Figur, aber dafür kann man spielen, man sei ein gleichschenkliges Dreieck.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Maxi-Kleid</b><br />
<b><br /></b>
Eignet sich super, um sich in der Fahrradkette zu verhaken.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b>Bikini</b><br />
<b><br /></b>
Braucht man sehr dringend für eine Bikinifigur.<br />
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<b style="font-family: inherit; letter-spacing: -0.24px;">Ein gut geschnittener Blazer</b><br />
<b style="font-family: inherit; letter-spacing: -0.24px;"><br /></b></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<span style="letter-spacing: -0.24px;">Sie können auch zu einem sehr schlecht geschnittenen Blazer greifen. Damit signalisieren sie zwar nicht modisches Geschick, machen aber dafür klar, dass es Ihnen völlig egal ist, ob ihr Kleidungsstil irgendwem außer Ihnen gefällt.</span></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2nJ9B5tTAqceasKsnR8DbMXDbhGWjwB_xfFHM36rauAn3c7FKV9Wl8qNYuooFC5nHja9R6rc9ttGWN_OPNVOApLcTsMGKA9Yejup7uI2vocq6uY6V-GxKesWqV_0tt4srAPUD8ihm-4k/s1600/abi.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2nJ9B5tTAqceasKsnR8DbMXDbhGWjwB_xfFHM36rauAn3c7FKV9Wl8qNYuooFC5nHja9R6rc9ttGWN_OPNVOApLcTsMGKA9Yejup7uI2vocq6uY6V-GxKesWqV_0tt4srAPUD8ihm-4k/s640/abi.JPG" width="480" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Me casually being a beauty blogger, follow me on insta, bitches.</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-family: inherit; margin-bottom: 6px; margin-top: 6px;">
<br /></div>
</div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-3662444130817094592017-05-15T11:54:00.000-07:002017-05-15T12:03:53.789-07:0010 Tipps, um einen One Night Stand loszuwerden1. Sammeln Sie Frauenzeitschriften. Füllen Sie sämtliche Psychotests aus. Tapezieren Sie Ihre Wände mit den Ergebnissen.<br />
<br />
2. Googlen Sie "Syphilis Symptome". Lassen Sie den Laptop aufgeklappt neben dem Bett stehen und warten Sie, bis Ihr Aufriss aufwacht. Alternative Suchbegriffe: "Brautmode 2017" / "Donald Trump nackt"<br />
<br />
3. Flüstern Sie der Person morgens ins Ohr "Es ist so lang her, dass ich einen lebendigen Körper berührt habe. Wie warm du bist. Ganz warm"<br />
<br />
4. Täuschen Sie einen Feueralarm vor. Vielleicht reicht es schon, wenn Sie sehr laut "WIUWIUWIUWIU" schreien. Will ja auch keiner, so langfristig.<br />
<br />
5. Bringen Sie Frühstück ans Bett. Denken Sie laut über Babynamen nach. Sie fänden "Evol" schön, weil das rückwärts gelesen "Love" heißt.<br />
<br />
6. Erzählen Sie Ihm begeistert, dass er genauso küsst wie sein Bruder. Wenn das nicht hilft: Erklären Sie ihm, dass er genauso küsst wie IHR Bruder.<br />
<br />
7. Brüllen Sie morgens irre laut "MAMA, ICH WILL DIR MARC VORSTELLEN!!!!". Klappt besonders gut, wenn der Aufriss nicht Marc heißt. Und wer schläft schon mit Marcs.<br />
<br />
8. Fesseln Sie Ihn ans Bett. Menschen, die man an sich fesselt, wollen sich früher oder später immer losreißen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY8-Fhg7Y1W6ATBkgYxxcdg_tmR5TBNsx5xdu2NwnMrhPi78ta4zvhVI5qpvvfiMDDXI5sgOdTQg_6R3lM39ZVRMMyutZf97oaIzxn2WmwqPLd5vGomcJGboS5HVLnDjsfLURBpvLNQ1s/s1600/_DSC3848.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="428" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY8-Fhg7Y1W6ATBkgYxxcdg_tmR5TBNsx5xdu2NwnMrhPi78ta4zvhVI5qpvvfiMDDXI5sgOdTQg_6R3lM39ZVRMMyutZf97oaIzxn2WmwqPLd5vGomcJGboS5HVLnDjsfLURBpvLNQ1s/s640/_DSC3848.jpeg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">10. Schmeißen Sie sich wieder in die Klamotten, die Sie mit 11 cool fanden.</td></tr>
</tbody></table>
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-80713812279989349832017-03-26T09:59:00.001-07:002017-03-26T11:52:06.782-07:00Das schöne Leben von Schatz und mir<b>Ständig diese Problemartikel! Alle beziehungsunfähig, alle kränklich, alle haben eine komplizierte Sexualität. Nicht wir! Schatz und ich, wir haben ein schönes Leben. Geht nämlich auch. Wie? Ganz einfach:</b><br />
<br />
Morgens bringe ich Schatz immer Frühstück ans Bett. Wir wohnen zwar einige hundert Kilometer auseinander, aber wenn man sich wirklich liebt, macht das gar nichts. Liebe kennt keine Grenzen. Unsere zumindest nicht. Eure wahrscheinlich schon.<br />
<br />
Ich stehe einfach nachts um 2 Uhr auf, koche dann Kaffee und fetze ein paar Stunden über die A8, bis ich bei ihm bin. Dann freut sich Schatz. Aber auch wir haben natürlich Probleme, wie jedes Paar: Einmal habe ich aus Versehen seinen Kaffee gezuckert, das mag er gar nicht, und außerdem hasst er Frühstück. Aber dann hat er mir einfach ordentlich die Fresse poliert, und ich habe stundenlang geweint. Wir verstecken unsere Gefühle nämlich nicht.<br />
<br />
Anschließend haben wir einen Kompromiss gemacht, denn Kompromisse finden wir toll.<br />
Schatz und ich haben viel Sex. Ich am liebsten mit Schatz, Schatz am liebsten mit Schimpansen. Er ist so tierlieb. Ich bin da aber offen. Offen sein ist ganz wichtig in Beziehungen. Wir sind so modern. Modern sein ist unser Hobby. Modern sein und schöne Spieleabende mit Freunden.<br />
<br />
Überhaupt, Gemeinsamkeiten. Davon braucht man einige. Wir haben uns zum Beispiel lieben gelernt, weil wir beide bei jeder Gelegenheit erklären, dass wir zuhause keinen Fernseher haben und auch gar nicht WOLLEN, weil da eh nur Schrott läuft. Die GEZ finden wir trotzdem beide sinnvoll.<br />
<br />
Wir haben noch mehr Gemeinsamkeiten: Ich habe eine perfekte Beziehung, und Schatz auch, Amelie heißt seine Süße, vor drei Wochen hat er ihr einen Antrag gemacht.<br />
<br />
Ich freue mich schon auf die Hochzeit. Viele glauben ja nicht mehr an die ewige Liebe, aber Schatz und ich halt schon. Wieder so eine Sache, die wir gemeinsam haben.<br />
Klar, es gibt auch Unterschiede zwischen uns. Ich existiere zum Beispiel. Das macht aber nichts. Denn wenn man sich liebt, ist alles egal. Aber davon habt ihr ja keine Ahnung, von echter Liebe.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIGS6MKgpXQ1LR5jDOQNs4oariBblHyoS_0hAfStkhhgbgMwg3CFnjR5DWFoKElrENt4Oi-GMhwmFgWGn6IJII1y5ZR4KUGShHN6cVt1kQqDv9IU0RygxJZotxPdfhCKVbx_sDBaqOO3Q/s1600/sdfdflo%25CC%2588k.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="456" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIGS6MKgpXQ1LR5jDOQNs4oariBblHyoS_0hAfStkhhgbgMwg3CFnjR5DWFoKElrENt4Oi-GMhwmFgWGn6IJII1y5ZR4KUGShHN6cVt1kQqDv9IU0RygxJZotxPdfhCKVbx_sDBaqOO3Q/s640/sdfdflo%25CC%2588k.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
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<br />
<br />
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-61143886420953905412017-02-05T03:37:00.002-08:002017-02-05T03:37:54.800-08:00Die wichtigsten Sprachen der Welt<br />
<div>
Bisher war Technik für mich nicht rätselhaft: Wenn Zeug funktioniert, ist es ein Wunder, wenn mein Router mal wieder feindselig blinkt – kein Wunder. Dass das eine ziemlich kurzsichtige Haltung ist, wurde mir erst klar, als ich davon las, dass das Model Karlie Kloss Stipendien für Coding-Seminare vergibt, auch wenn es bei ihr „Koding“ heißt, weil Alliterationen immer noch nicht aus der Welt der Werbung wegzukriegen sind.</div>
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<br /></div>
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Coding bedeutet schlicht Programmieren und ist offensichtlich ein neuer Trend, ähnlich wie davor die Thigh Gap oder die Ice Bucket Challenge. Karlie Kloss etwa findet, dass Frauen und Mädchen Programmiersprachen beherrschen sollten, um sich in dieser unserer modernen Welt zu behaupten.</div>
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<br /></div>
<div>
Ich kann Karlie Kloss nicht unrecht geben, und außerdem kann ich keine Apps programmieren. Bis man 25 ist, mag es charmant sein, die ganze Welt als ein großes Wunder zu betrachten, danach schwächelt das Charmante, bekommt Falten und nennt sich irgendwann Ignoranz. Es gibt viele Netztrends, ich entscheide mich gegen die Ice Bucket Challenge und für das Erlernen von Programmiersprachen. Wenigstens die Grundzüge möchte ich begreifen.</div>
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<br /></div>
<div>
Ich rufe einen befreundeten Informatiker an: „Erklär mir mal Programmiersprachen.“</div>
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<br /></div>
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„Dafür gibt’s Programme“, murmelt der Informatiker und legt auf. Gleich darauf schickt er mir einen Link. Programmierkurse, online. Also los.</div>
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<br /></div>
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<b>1. Python</b></div>
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<br /></div>
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Python soll eine klare, leicht zu erlernende Sprache sein, oft für Desktop-Apps verwendet.</div>
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<br /></div>
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Im Tutorial lerne ich, mir selbst trostlose Fragen zu stellen, um sie mir gleich darauf selbst zu beantworten. Schwarze Buchstaben leuchten auf weißem Hintergrund. Ich tippe also ziemlich dämlich:</div>
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<i>food = input(„Was ist dein Lieblingsessen?“)</i></div>
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<br /></div>
<div>
Ein Fenster ploppt auf, und brav fragt mich das Programm nach meinem Lieblingsessen. Ich antworte dem höflichen Python: „Döner mit viel scharfem Zeug“. Das ist ein erster Schritt, um mich weiter gelangweilt mit mir selbst über Dinge unterhalten zu können, die ich längst weiß. Ich befehle dem Programm also, mir zu meinem Lieblingsessen zu gratulieren.</div>
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<br /></div>
<div>
<i>if food == „Döner mit viel scharfem Zeug“: print(„Mjam, lecker!“)</i></div>
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<br /></div>
<div>
„Mjam, lecker!“, gratuliert mir das Programm brav. Die Welt ist sehr trostlos. Ich frage mich selbst noch nach meinem Sternzeichen und programmiere Python dazu, mich auch dazu zu beglückwünschen: „Steinbock, auf jeden Fall das beste Sternzeichen, Gratulation, Ronja, ich würde ja am liebsten nur von Steinböcken programmiert werden.“</div>
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<br /></div>
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Als Nächstes möchte das Python-Tutorial mich in die magische Welt der Mathematik entführen. 5 mal 2 macht 10, zischt es stolz, aber mir ist das egal, ich spreche kein Parsel. Der Informatiker sagt zu Python: „Was für Anfänger.“ Python sagt dazu: „Mjam, lecker!“</div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzF0axqegQpZura-VUx67CUqHt4jPlGG11PYUz3L1bdcKR0aL6XFyIorLQKMVBvn796A2a93OtG9wgufxyPw6uXodMiXiFxACdQkz7Tn9IXnzGqGw5VMKLbb_r7VnFM_psdBCUa_zkc-U/s1600/2016021906274f0.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="580" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzF0axqegQpZura-VUx67CUqHt4jPlGG11PYUz3L1bdcKR0aL6XFyIorLQKMVBvn796A2a93OtG9wgufxyPw6uXodMiXiFxACdQkz7Tn9IXnzGqGw5VMKLbb_r7VnFM_psdBCUa_zkc-U/s640/2016021906274f0.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Dreaming of the Dönerlife</td></tr>
</tbody></table>
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<br /></div>
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<b>2. HTML</b></div>
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<br /></div>
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Hierbei handelt es sich, dem zusehends genervten Informatiker zufolge, um eine text- und grafikorientierte Programmiersprache. HTML-Dokumente sind die Grundlage des World Wide Web. Ich möchte auch meinen digitalen Fußabdruck in diesem World Wide Web hinterlassen und bastle in dem Tutorial eine E-Postkarte, auch wenn ich keine Ahnung habe, wer heutzutage noch E-Postkarten verschickt.</div>
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<br /></div>
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Die erste Aufgabe: Beschreiben Sie den Anlass Ihrer Grußkarte. Da ich wenige Freunde habe, die mir für den Erhalt einer E-Postkarte mit Tränen in den Augen danken würden, gratuliere ich mir selbst.</div>
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<br /></div>
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<i><h1>Alles Gute nachträglich zum Geburtstag, Ronja</h1></i></div>
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<br /></div>
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Umlaute klappen zwar nicht auf Anhieb, trotzdem erscheint eine Sekunde später brav ein Glückwunsch an mich selbst. Es ist wirklich kein Wunder, dass Informatiker als introvertiert gelten, wenn sie ihre Tage damit verbringen, sich selbst nach ihrem Lieblingsessen zu fragen oder sich mit E-Postkarten verspätet zum Geburtstag gratulieren.</div>
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<br /></div>
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Der Informatiker erklärt: „Mit HTML bestimmt man, wo etwas erscheint, mit CSS kann ich die Erscheinung verändern.“ Gleich darauf gratuliert mir meine Postkarte in Neonpink.</div>
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Der Informatiker urteilt über HTML: „Zu MySpace-Zeiten Ausdruckssprache einer freidrehenden Jugend. Einfach, bunt, nützlich. Außerdem eigentlich keine Programmiersprache im engeren Sinne“ Ich füge noch ein Foto von einem Döner an, das sich auf Wunsch vergrößern soll. Und wirklich: Der Döner vergrößert sich. Die Ratlosigkeit auch.</div>
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<br /></div>
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<b>3. Java Script</b></div>
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<br /></div>
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Mit Java Script wird es spannender: Im Tutorial programmiere ich sofort ein Spiel. Es geht um ein Hündchen, das seinen Knochen suchen muss, weil ich es mit meinem Code dazu zwinge. Das Hündchen rennt wie irre auf einem Koordinatenfeld umher, weil ich ihm dort Hindernisse in den Weg gebaut habe, Büsche, Steine, Mülleimer, so was.</div>
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<br /></div>
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Das Hündchen kriegt es voll nicht auf die Reihe. Mehr Steine. Mehr Büsche. Das Hündchen ist mir nicht gestresst genug, ich programmiere einen Timer. 15 Sekunden hat das Hündchen Zeit. Das Hündchen muss verhungern. Das ist Java Script, und hier bin ich Herrscher.</div>
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<br /></div>
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Ich revidiere: Informatiker sind nicht introvertiert, sie brauchen nur kein schlichtes Gemenschel mehr. Sie stehen darüber. In dieser mittelmäßigen Welt stolpern wir Unwissenden blind umher, der Informatiker baut sich derweil eine bessere. Eine halbe Stunde später gibt es noch ein Kätzchen, das mit dem Hund um einen Fisch kämpft. Ich sehe von oben auf sie herab. Meine minderen Kreaturen. Ich bin kein gnädiger Gott.</div>
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<br /></div>
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Der Informatiker schließt sich meinem Urteil an: „Java Script ist klüger als du, schöner als du, kann besser kochen als du. Sei mehr wie Java Script.“</div>
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<br /></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgEFqPw7MNb-GzETmIWOvRC-SAdTopisusXFC5cACocQWsFSQU2oEr1cvNIj4cPpnpEOZTrJG6XCVhNwGiPwRove7Sd67BXjVqh_WnYDAtZScONIoyC64FU5gLbXlphkWIWoS1GOtdTzYA/s1600/Bildschirmfoto+2017-02-04+um+23.32.50.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="474" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgEFqPw7MNb-GzETmIWOvRC-SAdTopisusXFC5cACocQWsFSQU2oEr1cvNIj4cPpnpEOZTrJG6XCVhNwGiPwRove7Sd67BXjVqh_WnYDAtZScONIoyC64FU5gLbXlphkWIWoS1GOtdTzYA/s640/Bildschirmfoto+2017-02-04+um+23.32.50.png" width="640" /></a></div>
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<b>4. C</b></div>
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<br /></div>
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„C ist ein Urgestein unter den Programmiersprachen und wurde bereits in den Siebzigerjahren entwickelt“, lehrt mich der weise Informatiker. Viele andere Sprachen, etwa Java Script, basierten darauf. C, so der Informatiker, sei schon cool, C++ sei aber zwei Plus cooler, C# gar das nächste große Ding.</div>
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<b><br /></b></div>
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<b>5. Java</b></div>
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<br /></div>
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Für Java hat der Informatiker keine Sympathien. „Java ist etwas für Leute, die ihr Leben eingeteilt wissen wollen. Schubladenleute. Baum: grün, Meer: blau, dieses Interview: nervenzehrend.“ Er klingt wütend. Ich bin kurz versucht, mich im Namen dieser armen Sprache zu entschuldigen.</div>
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Das sind nur einige große Sprachen, von denen ich wenig weiß und die trotzdem alle anderen verzichtbar machen. Ich muss kein Spanisch können, um es zu verstehen, Programmiersprachen ermöglichen Übersetzer, die besser und besser werden.</div>
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Ein Tag reicht nicht, um über Postkartenprogrammierung hinauszukommen, aber es reicht, um eine leise Ahnung zu bekommen, wie viel Macht einem diese Sprachen verleihen. Sie können Arbeitskräfte ersetzen. Sie können helfen, ein medizinischer Computer, genaue Lokalisierung des Tumors, Bestrahlung, manchmal Rettung.</div>
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<br /></div>
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Sie können mit Drohnen Menschen Tausende Kilometer weiter weg ermorden, eine hell erleuchtete militärische Kommandozentrale, ein kurzes Zögern, ein schwebender Finger über einem Knopf. Momentan wird spekuliert, ob sie Wahlen entscheiden können. Hände tippen etwas auf einem Computer, reißen die vierte Wand ein, ein Theaterstück wird plötzlich Realität.</div>
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<br /></div>
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Das Wissen um solche Programmiersprachen ist eigentlich unverzichtbar. Von meinem jahrelangen Französischunterricht erinnere ich mich nur noch an einen Satz: „Arthur est un perroquet.“ Damit kann ich Franzosen deutlich machen, dass Arthur definitiv ein Papagei ist.</div>
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Ich wünschte, der Informatikunterricht hätte mehr Raum eingenommen, und nach einem Tag Herumprobieren bin ich beschämt darüber, dass Deutsch meine Sprache ist und nicht etwa Java Script. Die Zukunft wird geformt werden von denjenigen, die diese Sprachen beherrschen. Wir sollten alle programmieren können! Programmieren, das universal demokratische, freie Mittel, an dieser Welt mitzuzimmern!</div>
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<br /></div>
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„War’s das jetzt?“, quäkt es aus dem Telefon. Ich habe vergessen aufzulegen. „Findest du es eigentlich nicht schlimm, dass so wenige Menschen programmieren können?“, frage ich den Informatiker.</div>
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<br /></div>
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„Wenn die anderen Menschen mich in der Zeit dann nicht mit schwachsinnigen Fragen am Telefon fertigmachen, sollen sie es gerne alle lernen, mir egal, ob Programmieren oder Porzellanmalerei“, sagt der Informatiker, bevor er auflegt.</div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-18093702605179838382016-11-26T07:35:00.001-08:002017-02-13T02:57:00.268-08:00Macht es wie meine Gute Laune und gehtIch bin durch ein blödes Versehen im Jahr 2016 gelandet. Eigentlich wollte ich auf eine Geburtstagsparty, aber dann hatte niemand Geburtstag, und eingeladen war ich auch nicht, und dann bin ich hier gelandet.<br />
2016, das ist ja so ähnlich wie eine Geburtstagsparty, habe ich mir gedacht, halt ohne Spaß und Torte, habe ich mir gedacht, aber immerhin, am Ende heulen alle und vermissen die vergangene Tage, genau wie bei guten Partys.<br />
<br />
Es ist alles schlimm. Alles ist schlicht schlimm. Das stimmt, denn das fühle ich, und 2016 haben Gefühle recht, man nennt das dann einfach "postfaktisch".<br />
<br />
Und das ist 2016: Man darf nichts mehr sagen, weil "sagen" jemanden verletzen könnte. Das darf man auch nicht sagen. Wenn man es doch sagt, verliert man Job und Freunde oder wird US-Präsident. Im Zweifel klingt man wie ein CSU Politiker, will auch keiner.<br />
Die Leute sind 2016 sehr gut darin, zu Dingen zu stehen. Sie sind sehr schlecht, über Dingen zu stehen.<br />
Man möchte niemanden mehr wählen, niemandem mehr vertrauen, mit niemandem mehr sprechen. Man tut es trotzdem, es gibt keine Alternativen. Vielleicht sind sie gerade auf der Geburtstagsparty und singen leise Happy Birthday.<br />
<br />
Was noch geht, ist Härte. Härte und Witze über Frisuren von Politikern, das geht 2016, und umgefärbte Profilbildchen auf Facebook, tag- und terroraktuell, das geht. Man kann auch sein Essen fotografieren, man kann sogar davon leben, sein Essen zu fotografieren, aber nur wenn es mit Superfoods ist. Superfoods gehen defintiv auch. Und Hass. Hass. Hass.<br />
<br />
Eine Gesellschaft ist dann auf dem richtigen Weg, wenn Sie sich um die kleinen Gefühle kümmern kann. Wenn sie den Luxus hat, sich über das Essen in Schulkantinen und gendergerechte Toiletten Gedanken machen zu können.<br />
Das ist ein gutes Zeichen, für alle, auch wenn man sich persönlich noch nie von Toiletten provoziert gefühlt hat. Die Zeitungen schreiben aber, damit sei jetzt Schluss, gerade die Linke müsse wieder härter werden.<br />
Kein Mensch brauche 37 Geschlechterbegriffe für sein Tinderprofil, es gebe wieder echte Probleme, und innerlich freut sich irgendwas Böses unter der Schädeldecke, es passiert wieder was, Nachrichten wie Netflix, keiner kann mehr wegschauen. Am Ende kommen lamentierende Texte wie dieser raus. Lustig ist das nicht.<br />
<br />
Und irgendwo denkt eine verstörte Regierung immer noch, dass man gegen das ganze Elend nur Fotos von verklebten Lungenflügeln auf Zigarettenpackungen kleben muss. Wenn ein Land den Genuss in den Griff kriegt, kann es ja mit dem Hass nicht so schwer sein.<br />
<br />
2016 ist voll, viel voller als eine Geburtstagsparty, so voll, dass Genuss und Zweifel und Überdenken nicht mehr rein kommen, alles gestopft voll, raus kommt auch keiner, heraus kommt gar nichts.<br />
pfnd<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikZvPn8ilbh1yqmwXazCXNd8KLX0NAzuEz0Odi315BGq5P640EEL0ksC8bMx7gWN6CjaIpf-SXhjSb4g7lUsuyapp9GRokI_tw-9K-ZXQP-9NTmS3nKJnOPPYwKBeo9HEM39zII9B3qxs/s1600/Bildschirmfoto+2016-11-26+um+16.30.12.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="414" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikZvPn8ilbh1yqmwXazCXNd8KLX0NAzuEz0Odi315BGq5P640EEL0ksC8bMx7gWN6CjaIpf-SXhjSb4g7lUsuyapp9GRokI_tw-9K-ZXQP-9NTmS3nKJnOPPYwKBeo9HEM39zII9B3qxs/s640/Bildschirmfoto+2016-11-26+um+16.30.12.png" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Macht es wie meine gute Laune und geht.</td></tr>
</tbody></table>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-65392687206236026982016-01-27T04:12:00.002-08:002016-01-27T04:38:10.282-08:00MIR IST LANGWEILIG UND ALLES EGAL<div style="text-align: justify;">
<b>Es ist unfassbar, wie langweilig mir ist.</b> Heute war ich begeistert, weil mein Steuerberater mittags mit mir telefonieren wollte. Um neun bin ich aufgestanden und habe mir Frisuren-Videos bei Youtube angeschaut. Um Punkt 11 saß ich im Abendkleid vor meinem Telefon. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Drei Stunden später immer noch. Leider hat mein Steuerberater doch nicht angerufen. Leider hat mein Steuerberater mich vergessen. Ich stellte den Handywecker auf zehn Minuten und nahm mir vor, noch zehn Minuten auf seinen Anruf zu warten. Als der Wecker klingelte, ging ich ans Telefon und blaffte ihn an, warum er mich so lange warten lässt. Ich habe zwei Stunden mit meinem ausgedachten Steuerberater geredet. Am Ende empfahl er mir Dinge, die ich tun könnte, anstatt mich zu langweilen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Staubsaug doch mal", sagte er, "du könntest auch einen Artikel schreiben oder spazieren gehen, das wäre doch schön", und ich schrie ins Telefon, woher er als imaginärer Steuerberater sich das Recht herausnehme, mir irgendwelche Sachen zu empfehlen, das sei verdammt nochmal mein Leben. Ich legte wütend auf.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn einem langweilig ist, empfehlen einem Leute ständig Dinge, die man tun könnte. Staubsaugen. Schreiben. Spazieren gehen. Wenn einem aber wirklich langweilig ist, hat man auf alle diese Dinge keine Lust. Man möchte zuhause im Bett liegen und sich dafür verachten, dass man zuhause im Bett liegt. Man möchte sich Gründe überlegen, warum einen Staubsaugen, schreiben und spazieren gehen auf gar keinen Fall helfen würden.</div>
<div style="text-align: justify;">
Ich nehme meine Antriebslosigkeit sehr ernst. Anstatt ins Museum zu gehen, google ich Depressions-Tests. Ich bestehe sie alle, es ist aber ehrlich gesagt auch ziemlich einfach. Danach mache ich das Zeit-Wissens-Quiz. Ich weiß nichts, es ist aber ehrlich gesagt auch ziemlich schwierig. Und da soll noch einmal jemand behaupten, die Dummen seien glücklich. So ein Unsinn, ich bin saublöd und kreuzunglücklich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich lese Internet bis zur Bewusstlosigkeit. Verhüllte Statuen in Rom. Ist mir egal. SPD. Ist mir egal. Alles ist mir egal. Das einzige, was mir nicht egal ist, ist, wie egal mir alles ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist immer noch Nachmittag. Ich vertreib mir die Zeit damit, heimlich bei dem Mann, den ich liebe, einzuziehen. Das geht ganz einfach: Ich gehe nicht mehr. Manchmal kommt er herein und versucht, mich auf sehr subtile und rührende Weise zum Gehen zu animieren. Er sagt zum Beispiel: "Hau endlich ab, du wurstgesichtige Probeaboschlampe!".</div>
<div style="text-align: justify;">
Dann zieh ich ihn fest an mich ran und schüttle den Kopf. Ich lieb ihn so. An den Abenden ist es meist etwas besser, denn da ist nur noch wenig vom Tag übrig. Stimmungswechsel! Anstatt gelangweilt, bin ich an den Abenden voller Selbsthass. Aufregend. Ich finde sogar raus, dass man sich für Selbsthass hassen kann. Ich altes Meta-Mäuschen. Manchmal vergesse ich kurz, wie schlecht gelaunt ich bin, und lache aus Versehen. Zur Strafe hämmere ich meinen Kopf gegen die Wand, denn inklusive Einnahme von Schmerzmitteln danach beschäftigt mich das für gute 5 Minuten.</div>
<div style="text-align: justify;">
Dann gehe ich schlafen und träume, dass ich mich in einem Bordell bewerbe und nicht genommen werde. Dann schrecke ich hoch und mache mir Sorgen über meine baldige Erwerbslosigkeit. Verschuldet. Privatinsolvenz. Vielleicht muss ich sogar mein iPad verkaufen. Es ist nachts um drei, ich öffne den Laptop, schau, was man bei ebay Kleinanzeigen für iPads kriegt. Wenig. Ein bisschen Geld und kaum Hoffnung kriegt man dafür. Scheiß Kapitalismus.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRGG8M3uagnJHjGLvkhOPPYAhEKWAu1vl7HGxnBP3iDQe25uK7ZJLiL3Lk0VWCRmUfp15finsKpbqXAnTxZHjHRor_dNyAIubUfkHdcq1G6Kk8umjnvyQ257GSWSCEHkIAEGkXvSPEiDs/s1600/Foto+am+17.01.16+um+13.11.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRGG8M3uagnJHjGLvkhOPPYAhEKWAu1vl7HGxnBP3iDQe25uK7ZJLiL3Lk0VWCRmUfp15finsKpbqXAnTxZHjHRor_dNyAIubUfkHdcq1G6Kk8umjnvyQ257GSWSCEHkIAEGkXvSPEiDs/s640/Foto+am+17.01.16+um+13.11.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Meine Eltern schenken mir ständig Grubenlampen. Ich habe immer noch keine Grube. Ich bin eine Enttäuschung für die ganze Familie. Leucht, leucht. </td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-34177591942172644502016-01-09T08:04:00.000-08:002016-01-09T08:23:08.391-08:00RESPEKTIERT DIE KLEINSTFAMILIEN!<div style="text-align: justify;">
<b>Ich habe keine Kinder. Ich bin nicht verheiratet. Meine Ein-Frau-Familie ist also etwas unkonventionell. Das macht nichts. Wir lieben uns trotzdem. Auch wenn es oft schwer ist. Ich vermisse die kleinen Racker häufig.</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Oft frage ich mich, wo sich die Kleinen herum treiben. Jede Mutter fragt sich das. Letztendlich sind wir auch nur eine ganz normale Familie. Ich habe keine Angst davor, dass uns Menschen beschimpfen, nur weil wir anders sind. Denn dann wird die Twittergemeinde mich verteidigen. Man kann nicht einfach Leute im Internet angreifen, vor allem keine gesellschaftlichen Randgruppen wie Ein-Erwachsenen-Familien.<br />
Die einzige Randgruppe, die man haltlos beleidigen kann, ohne, dass es einen eigenen Hashtag dazu gibt, sind die Dummen. Da bleibt es still in der Digitaldisco. Da fühlt sich keiner auf den Schlips getreten. Die Dummen leisten eh die klügste Lobbyarbeit der Bundesrepublik. Ganz ohne Onlinepetitionen setzen sie ihre Interessen durch. Es ist fast unheimlich, wie geschickt sie dabei vorgehen. "Was ist noch unheimlich?", fragt sich der interessierte Leser und schaut mich wissbegierig an. Wie rührend! Ich verrate es sogleich:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Platz drei der unheimlichsten Leuten sind die, die zuhause eine Schublade mit Ersatzglühbirnen, Ersatzbatterien und Ersatzlebenspartnern haben. Solche Interdental-Bürstchen-Benutzer sind genau der Schlag Mensch, über den Nachbarn später im Fernsehen sagen, dass sie immer nett und freundlich gewirkt haben.</div>
<div style="text-align: justify;">
Finger weg von Menschen, die Leute in Schubladen sperren und noch nie ratlos im Dunkeln standen! Schlaft lieber mit Menschen, die bei durchgebrannten Birnen hektisch nach Teelichtern suchen, da weiß man, woran man ist, und wenn nicht, kann man im Dunkeln danach tasten, und das macht Spaß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Platz eins und zwei der unheimlichsten Menschen geht an alle Leute da draußen, die Profilbilder von Fremden auf Facebook teilen. Euch hat es irgendwann ordentlich die Synapsen verkohlt und ich werde euch NIE, wirklich NIEMALS zur goldenen Hochzeit meiner Eltern einladen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zurück zu meiner kleinen Familie. Dieser Blogpost ist eine Aufforderung an die Leitmedien und Rabatt-Entscheider Deutschlands, auch uns zu berücksichtigen. Auch ungezeugte Kinder wollen umsonst in der Bahn mitfahren! Beziehungsweise, natürlich wollen sie das nicht, niemand will freiwillig mit der Bahn fahren, außer vielleicht die mit den Ersatz-Glühbirnen. "Die Bahn", murmelt der Ersatz-Glühbirnen-Besitzer, "die mag ich. In der Bahn kann man reservieren. Reservieren ist schön."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZrltJlgA6Nz-U5ss62iNaLrqkii2UnMLcYpYnKV0GuL_6KnSPX1eyG4sJLcZCG_KFxkrgRzxPHB8dM1oDKkYcKYl0802X9Gk1QODoh5WNBYycq6sYkwpPksTm_Rw12SLYOm3vm1B6hJM/s1600/IMG-20151003-WA0066-01.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="422" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZrltJlgA6Nz-U5ss62iNaLrqkii2UnMLcYpYnKV0GuL_6KnSPX1eyG4sJLcZCG_KFxkrgRzxPHB8dM1oDKkYcKYl0802X9Gk1QODoh5WNBYycq6sYkwpPksTm_Rw12SLYOm3vm1B6hJM/s640/IMG-20151003-WA0066-01.jpeg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Familienfoto vom Strandausflug (Familie nicht im Bild)</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-84731742913505696602015-11-19T07:59:00.004-08:002015-11-23T06:36:22.059-08:00Wie man Eifersucht los wird<div style="text-align: justify;">
<b>Ich lebe sehr zurückgezogen. </b>Einmal hat jemand geklingelt, da habe ich nicht aufgemacht. Das war vor vielen Jahren. Sonst hatte ich meine Ruhe. Das Alleinsein hat lange geklappt, aber dann habe ich mich verliebt, denn ich bin ein Mensch.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das machte alles schwierig, denn wenn man verliebt ist, muss man den anderen ständig sehen, sonst schreibt man schlechte Gedichte und vergisst vor lauter Kummer, den Tee zu zuckern und wird noch unglücklicher. Ich habe also ganz schnell die Tür aufgemacht, und den Mann, den ich liebe, bei mir eingesperrt. </div>
<div style="text-align: justify;">
Das lief eine Zeit lang sehr gut. Wir gingen zusammen nie aus, wie gingen gemeinsam auf keine Partys, wir verpassten miteinander Konzerte und auch zum Sport gingen wir nie. "Hierbleiben?" fragte ich und er nickte begeistert und wir umarmten uns und hatten es besser als der Rest der Welt.</div>
<div style="text-align: justify;">
Das war schön, aber dann vergaß der Mann, wie schön das war. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Plötzlich wollte er "auch mal was alleine machen", er wollte "Freiräume" und "auch mal seinen Hobbys nachgehen" und "einen Schritt vor die Tür machen". Die Anführungsstriche malte er dabei hektisch in die Luft, als würde das helfen, als würde irgendwas helfen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Dabei kann der Mann gar keine Hobbys haben, denn auf Hobbys wäre ich ja eifersüchtig. </div>
<div style="text-align: justify;">
Eifersucht ist eh ein Problem. Am Anfang war ich nur auf Menschen eifersüchtig. Mittlerweile hasse ich jeden Gegenstand mit einem weiblichen Artikel. Die Tischkante. Die Badezimmertür. Die Angst.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich habe also alle Dinge mit weiblichem Begleiter rausgeworfen. Ich will den Mann, den ich liebe, für mich haben, und mehr als ihn brauche ich eh nicht. Wir sitzen auf dem Boden. Es ist sehr kalt (DIE Heizung, rausgeschmissen). </div>
<div style="text-align: justify;">
Der Mann sagte: "Du hast ein Problem." </div>
<div style="text-align: justify;">
Bei Problemen rufe ich oft meine Mutter an. Meine Mutter gab mir am Telefon den Ratschlag, man müsse Menschen, die man liebt, auch ziehen lassen. Also habe ich den Kontakt zu ihr abgebrochen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Einige Zeit schwiegen der Mann und ich uns an, bis mir plötzlich auffiel, dass DIE Stille einen Keil zwischen uns trieb, also schrie ich ihn ein bisschen an, um sie zu verjagen. Der Mann sagte irgendwann, er habe das nicht so gemeint mit den Freiräumen und den Hobbys und dem vor-die-Tür-gehen. Seitdem sind wir wieder glücklich, liegen im Bett und schmieden gemeinsam keine Pläne.</div>
<div style="text-align: justify;">
Liebe hat auch einen weiblichen Artikel. Ich schmeiße sie später weg. Die brauchen wir nicht. Wir brauchen ja nur uns.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRY11MEu5dy9u4P_a9_wklZ06NEGA1C8vUqlsGyGhN_iiEWu0D0tTn4Cbor0f3qF2_9Cvd44lyEd06tCGtAVpPZCI2qizkTyRUpAbwMQBJASa-7mISj8SJt7xyi82qNxb0fd-BCnYLKWY/s1600/034_31.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRY11MEu5dy9u4P_a9_wklZ06NEGA1C8vUqlsGyGhN_iiEWu0D0tTn4Cbor0f3qF2_9Cvd44lyEd06tCGtAVpPZCI2qizkTyRUpAbwMQBJASa-7mISj8SJt7xyi82qNxb0fd-BCnYLKWY/s640/034_31.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wer beim Eifersüchtigsein etwas anderes trinkt als Caprisonne, hat nichts verstanden.</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-48577213854084644302015-07-29T05:19:00.001-07:002015-07-29T05:22:48.340-07:00Die Frage nach Generation Y ist so langweilig wie ein Töpferkurs ohne Ton, bei dem dann auch noch alle anderen Teilnehmer absagen, weil sie doch lieber Stehpaddeln lernen wollen<div style="text-align: justify;">
Was weiß ich über meine Generation? Ich weiß, dass sie gerne Artikel über ihre Generation liest. Und schreibt. Und teilt. Das ist sicher. Das liebt meine Generation. Ansonsten liebt sie eher langweilige Dinge: Sex mit Menschen, die man liebt und Jobs, die nicht Praktika heißen. Ich weiß das, weil ich schon siebenhundert Artikel zu dem Thema gelesen habe. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Man sollte zu einem Treffen aufrufen, und alle Jungautoren einladen, die sich noch nicht zu ihrer Generation geäußert haben. </div>
<div style="text-align: justify;">
Vor horrenden Kosten braucht man sich selbst als zaghafter Partyveranstalter nicht scheuen, guten Gewissens kann man dieses Get-Together im heimischen Badezimmer abhalten: Es wird keiner auftauchen, weil alle damit beschäftigt sind, ihre Generation zu analysieren. </div>
<div style="text-align: justify;">
(Außer vielleicht ein schüchterner Lyriker, aber schüchternen Lyrikern reicht es vollkommen, wenn man ihnen ein Glas Wasser anbietet. Man kann ihnen viel vorwerfen, den schüchternen Lyrikern, zum Beispiel ihre schüchterne Lyrik, aber genügsam sind sie. Nur still muss das Wasser sein! Obacht!</div>
<div style="text-align: justify;">
"Könnte ich vielleicht doch ein stilles Wasser haben?", fragt der schüchterne Lyriker sonst und es wird ihm sehr unangenehm sein. Lassen wir dem Lyriker sein Wasser und diesem Blogpost sein Thema.)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie ist sie denn nun, die Generation Y? Und warum hab ich immer noch keine Vorhangstange gekauft? </div>
<div style="text-align: justify;">
Lauter wichtige Fragen, die man in einem hübschen Suhrkamp-Büchlein mit dem Titel "Fragen für Warteschlangen an Drogeriemarktkassen" zusammenfassen kann. Ansonsten ist die Frage nach der Generation vor allem eins: LANGWEILIG. Sie ist so LANGWEILIG dass ich mir einen Leitz-Ordner voller Generation Y-Artikel angelegt hab, für unruhige Nächte voller Panikattacken.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ruhig", sagt der Mann, der mich gut kennt, wenn ich des Nachts mit rasendem Herzen und schlechtem Gewissen hochschrecke. Dann schiebt er mir ein Tavor zwischen die Zähne und liest mir mit ruhiger Stimme aus <a href="https://blogs.faz.net/deus/2015/07/27/generation-y-zu-bloed-fuer-die-liebe-2741/">Warum meine Generation zu blöd für die Liebe ist</a> (FAZ) vor. </div>
<div style="text-align: justify;">
Man braucht sich gar nicht mit frechen Mittzwanzigern zu treffen, um die Generation Y zu kennen. Man braucht nicht einmal die Artikel zu lesen. Es reicht, zu wissen, dass sie gerne Artikel über ihre Generation lesen. Y, dass sind die, die sich freuen, wenn in Texten steht, dass ihre Generation beziehungsunfähig, unselbstständig und unglücklich ist, weil sie dann selbst keine Schuld daran tragen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich boxe mir jetzt ein bisschen wütend in den Bauch. Ich hätte die Zeit, in der ich hier über Y schreibe auch sinnvoller vertun können.</div>
<div style="text-align: justify;">
Ich hätte mich in einen schüchternen Lyriker verlieben können. Ich hätte Spanisch verlernen können. Ich hätte Fotos von meinem Essen machen können und es dann doch nicht auf Facebook teilen können, weil ich noch über ein Restquäntchen Selbstachtung verfüge. </div>
<div style="text-align: justify;">
Stattdessen verklingen meine Klagelaute in den Weiten des Webs. Es ist Mittwoch. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass gestern Dienstag war. Das wäre schön, denn ich bin sehr harmoniebedürftig. Ich weiß das. Das steht in der Zeitung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiF_Kt7re5wIjpyn1KCbimPH8AV1QjvDK9_SW975AiLsOMmqmN2WmyHU-67UJY7oDTpDQ1cinVlRoOIu8dGBjmHWgVRTcUj976Puvj70DCJ6UtIZQBXnk_EFiB6U60KorBm944Tir7LxKc/s1600/edit2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="424" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiF_Kt7re5wIjpyn1KCbimPH8AV1QjvDK9_SW975AiLsOMmqmN2WmyHU-67UJY7oDTpDQ1cinVlRoOIu8dGBjmHWgVRTcUj976Puvj70DCJ6UtIZQBXnk_EFiB6U60KorBm944Tir7LxKc/s640/edit2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Typisch Generation Y: Junge Menschen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-50643201059937848902015-07-11T03:12:00.000-07:002015-07-11T15:55:33.434-07:00Ich bin zu jung<div style="text-align: justify;">
Heute bin ich aus einem unruhigen Traum erwacht und war zu jung. So 13 vielleicht. Der Schlafanzug war zu groß. Das Zimmer auch, und alle Aufgaben, Termine, Anforderungen die darin herumlagen und sich höhnisch Homeoffice nannten, waren ebenfalls zu groß. </div>
<div style="text-align: justify;">
Lauter sehr junge Fragen standen um mein Bett herum und guckten mich neugierig an. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wozu braucht man eine Identifikations-Nummer?" </div>
<div style="text-align: justify;">
"Muss ich <i>wirklich </i>unter dem Bett wischen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
"Was ist der Sinn des Lebens?" </div>
<div style="text-align: justify;">
"Wie kocht man Reis?" </div>
<div style="text-align: justify;">
"Wann wird alles wieder so, wie es noch nie war?", sagte die eine, die etwas trauriger guckte als der Rest. </div>
<div style="text-align: justify;">
"Ne, im Ernst jetzt, wie kocht man Reis?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Alle machten große Augen.</div>
<div style="text-align: justify;">
"Auf euer Scheiß-Kindchenschema fall ich nicht rein", sagte ich und schmiss ein Kissen nach ihnen. Ich dachte viele große Wörter, die ich mir sofort aus Texten streichen würde. </div>
<div style="text-align: justify;">
Ich bin heute jung, und wenn ich nicht rausgeh, merkt es keiner. Ich mache Urlaub im Präteritum.<br />
Mein schönstes Ferienerlebnis ist, dass das Wetter schlecht ist und es hier keine Ironie gibt.<br />
Ich koche Tütensuppe mit kaltem Wasser, ich filme mich beim Gitarre-Spielen, ich schreibe ein schlechtes Gedicht, weigere mich mein Zimmer aufzuräumen, poste schüchtern ein Hashtag #Yolo und habe ganz viele Gefühle. Es fühlt sich mittelgut an, aber wütende Hass-Artikel kann ich ja dann morgen schreiben, wenn ich wieder alt genug dafür bin. </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-28358781990618791532015-05-15T06:10:00.001-07:002015-05-15T08:49:49.188-07:00WIE BRINGE ICH MEIN HAUSTIER UM?"Komm, wir hängen die Wäsche auf!"<br />
"Nö"<br />
<div>
"Geh wenigstens mal von Facebook runter."<br />
"Nope."<br />
<br />
So geht das schon seit Tagen. Ich komme zu gar nichts mehr. Das Diffuse ist bei mir eingezogen, kräht in meinem Zimmer herum und macht mir Sorgen.<br />
Es veranstaltet Tennisturniere für seine Freunde in meinem Hinterkopf. Ich nehme nie teil, verliere aber trotzdem. Sagt es. Das Diffuse reißt meinen Kleiderschrank auf, schmeißt alles durcheinander, schmiert sich Lippenstift ins Gesicht und verkleidet sich wahlweise als Furcht oder Versagensangst. Gerade trägt es einen BH in Doppel D, was völlig albern aussieht, weil weder das Diffuse noch ich große Brüste haben.<br />
"Wer bin ich jetzt?" Es grinst feist.<br />
"Weiß nicht. Ein Komplex?"<br />
"Och, Mensch, das war zu einfach". Das Diffuse zieht sich beleidigt zurück in die Ecke und liest mir aus meinem Tagebuch mit 11 vor.<br />
"Guck mal, du wolltest damals schon Autorin werden!"<br />
"Weiß ich."<br />
"Und bist es immer noch nicht!" Das Diffuse brüllt vor Lachen, kippt eine Flasche Aldi-Whiskey und grabbelt an meinem Handy rum, um selbstmitleidige SMS an Verflossene zu tippen.</div>
<div>
<br />
Ich schlage ihm einen Spaziergang vor. Draußen scheint die Sonne. Es schüttelt den Kopf. </div>
<div>
"Wusstest du, dass Sonnenschein die Nummer eins Ursache für Hautkrebs ist?". </div>
<div>
Ich zerre es aus dem Haus. Wir gehen Richtung Rewe. Ich will was schönes kochen, für uns beide. Ich lege eine Aubergine in den Korb. Das Diffuse nimmt sie wieder heraus. Ich lege sie wieder hinein. Das Diffuse guckt zornig und schmeißt vier Stangen Discounter Kippen in den Korb. Ich resigniere.<br />
Es nervt zusehends. Das Diffuse hat viele ärgerliche Angewohnheiten. Zum Beispiel, Redensarten falsch zu verwenden.<br />
"Jetzt macht doch keine Mücke aus einer Mücke" Es verdreht die Augen. Dann rennen wir beinahe nach Hause, denn, erzählt das Diffuse ganz euphorisch, zuhause sei der Wlan Empfang viel besser, außerdem könne man in Jogginghosen herumliegen. Ich gebe nach.<br />
Das Diffuse legt sich in mein Bett. Es sieht eigentlich ganz zahm aus, wie es sich da zusammen rollt. Es kann kaum noch die Augen offen halten, als ich mich dazu lege. </div>
<div>
"Ich bin wie das Sams"; murmelt es noch, "nur, dass ich jeden Tag da bin." </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div>
Im Halbschlaf greift es nach meiner Hand. "Du verlässt mich doch nicht, oder?"<br />
Ich gucke es an, streiche ihm ein Haar aus dem Gesicht. Wie könnte ich.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmVEg5J5hntqKH63RYDd5_a5lkjzrKNOQFu4lmjURRBSnDDJZ9GRaxylygQ_utlE25-hQA5bMGHohkyQThQiBUWLr0hQUVy7mGQi-03IQnURtj5_Bn2BohLCftxji026-kh2zSzrNTkYM/s1600/17603481182_994178cb6c_b.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmVEg5J5hntqKH63RYDd5_a5lkjzrKNOQFu4lmjURRBSnDDJZ9GRaxylygQ_utlE25-hQA5bMGHohkyQThQiBUWLr0hQUVy7mGQi-03IQnURtj5_Bn2BohLCftxji026-kh2zSzrNTkYM/s400/17603481182_994178cb6c_b.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Weißt du, was man mit dem Fenster da machen könnte?", fragt das Diffuse.<br />
"Es schließen?"<br />
"Oder", sagt es träumerisch, "Oder rausspringen."<br />
(Foto: Jonas Kamm)</td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-44010710712045788932015-04-23T11:33:00.000-07:002015-04-23T11:47:35.832-07:00INTERVIEW mit MARCEL REICH-RANICKI<i>Ich habe mich zu einem Interview mit Marcel Reich-Ranicki verabredet.</i><br />
<i>Er gibt mir die Hand und entschuldigt sich, dass er nicht kommen konnte. Draußen scheint die Sonne, als wir im Holodeck Platz nehmen. Die Realität sitzt zwei Tische weiter, guckt mürrisch und trinkt Zitronenlimonade.</i><br />
<br />
<b>SUDELHEFT:</b> Es ist wirklich schade, dass wir uns heute nicht unterhalten können-<br />
<b><br />REICH-RANICKI:</b> Ich glaube, Sie lesen zu wenig Zeitung. Sonst wüssten Sie, dass ich gar nicht mehr lebe. Man kann nicht einfach als Toter zu Interviews aufkreuzen. Das brächte alles durcheinander.<br />
<br />
<b>SUDELHEFT</b>: Aber ich interviewe lieber Tote, die twittern nicht.<br />
<b><br />REICH-RANICKI </b><i>versonnen</i>: Manchmal ist eine Schreibblockade für den Leser ein Segen, das wollen wir nicht vergessen.<br />
<b><br />SUDELHEFT</b>: Sie machen mir sogar als Toter noch Angst -<br />
<br />
<i>Die Realität schlürft missbilligend den Rest ihrer Zitronenlimonade und setzt sich eine Sonnenbrille auf.</i><br />
<br />
<b>REICH-RANICKI</b>: Sie werden albern.<br />
<br />
<b>SUDELHEFT</b>: Mir ist das irgendwie unangenehm, ich habe das schon groß angekündigt, ein Interview mit Reich-Ranicki, das gab es ja nun ewig nicht mehr, und jetzt sitze ich hier alleine-<br />
<br />
<b>REICH-RANICKI</b>: Aber hier ist man nie alleine. Sehen Sie, da läuft Jean-Luc Picard! Ich glaube, wenn ich ein anderer Mensch wäre, wäre ich großer Star Trek Fan. Bis auf die Voyager Folgen, die sind Quatsch. Die mögen sogar andere Menschen nicht.<br />
<br />
<b>SUDELHEFT</b>: Möchten Sie einen Earl Grey Tee?<br />
<br />
<b>REICH-RANICKI</b> <i>lässt den Blick in die Ferne schweifen:</i> Mich stört die gewollte Metaebene in diesem Text massiv. Bei Wikipedia steht, dass ich eine realistische Literatur favorisiere.<br />
<i><br />Die </i><b>REALITÄT</b><i> holt aus und wirft ihr Glas nach uns:</i> ENDLICH SAGT ES MAL EINER! MICH GIBT ES AUCH NOCH!<br />
<br />
<b>SUDELHEFT</b>: Aber die Realität muss doch nicht immer in Texten die größte Rolle spielen. Ich finde das aufdringlich.<br />
<br />
<b>REICH-RANICKI:</b> Ich muss jetzt gehen. Es ist immer so schwer, Orte zu verlassen, an denen man noch nie war.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUozTFBE1-VTAdPt4-GPVL7aiGH677bWU-LXoBtrRb1fPA96vtkc6SmpCLF7GRMATMZAbhFNTcdE0AiZc7RJPeAvIvYZDWUUSmwIfs9iATV7WDS0O3rEPJBU8NBDtkRzu_WJJlanmTAa4/s1600/P1017891.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUozTFBE1-VTAdPt4-GPVL7aiGH677bWU-LXoBtrRb1fPA96vtkc6SmpCLF7GRMATMZAbhFNTcdE0AiZc7RJPeAvIvYZDWUUSmwIfs9iATV7WDS0O3rEPJBU8NBDtkRzu_WJJlanmTAa4/s1600/P1017891.JPG" height="382" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Diese zwei Schwäne sind die einzigen zwei Teilnehmer am Synchronschwimmen - Kurs. Selbst ihr Leiter hat abgesagt. Er könne schließlich nicht alles gleichzeitig machen.</td></tr>
</tbody></table>
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-88912615460842655702015-04-21T04:13:00.003-07:002015-04-21T04:50:40.113-07:00RegrettingEverything! <b>Das ist passiert:</b><br />
Manche Frauen wären lieber doch nicht Mutter. Manche Frauen schreiben, dass Frauen, die doch lieber nicht Mutter wären, schlechte Menschen sind. Manche Frauen schreiben, dass Frauen, die schreiben, dass Frauen, die lieber doch nicht Mütter wären, schlechte Menschen sind, schlechte Menschen sind.<br />
<b><br /></b>
<b>Das wird passieren: </b><br />
<i>Regretting motherhood</i> nur der Anfang von etwas ganz Großem. Bald wird landauf, landab um die Wette bereut. Reue wird die Ära der Ehrlichkeit einleiten. Wir werden sie trotzdem nicht "Ärlichkeit" nennen, denn schlechte Wortspiele bereuen wir gleich als erstes.<br />
Kanzler werden bereuen! Journalisten werden bereuen! Alle werden bereuen, und alle haben Recht, weil Dinge nun mal ständig schief laufen. "Och, toll, eine Kurve" ruft das Ding, und schon läuft es schief und krumm und grandios gegen die Wand, weil sich das Ding von einem anderen schiefen Ding hat ablenken lassen. Falsches Auto, falsches Mädchen, falsche Farbe, richtiges Leben! Steht mir doch nicht, mag ich doch nicht, geht so doch nicht, dann halt nicht!<br />
<br />
Es wird einen Wettbewerb geben, und wer am meisten bereut, gewinnt. Der Wettbewerb wird in Limburg stattfinden, und der erste Preis ist der Beichtstuhl aus Ebenholz von Tebartz van-Elst. Der ehemalige Bischof ist Juryvorsitzender und Reue-Ehrenpreisträger.<br />
Am Ende gewinnt dann der Moderator, der bereut, nicht etwas Ordentliches gelernt zu haben und jetzt alberne Wettbewerbe moderieren muss, um Frau und Kind, die er gleich mitbereut, durchzufüttern. Tosender Applaus bei jeder falschen Entscheidung, frenetisches, gemeinschaftliches Weinen, der Vorhang fällt über allen und wir kuscheln uns darunter.<br />
<br />
Im ganzen Land wird man das Gejammer hören, Wehklagen, ein Chor der Einigkeit, ein gemeinsames Bedauern über die Unzuverlässigkeit des Lebens, über die Unplanbarkeit von Glück, eine Zärtlichkeit für Entscheidungen, die falsch waren und für Möglichkeiten, die nicht genutzt wurden. Schlechte Noten sind nur bestandenes Zeugnis über erfolgreiches Mensch-Sein. Die Unfehlbaren nennen wir etwas hämisch Siri. Die Häme bereuen wir später.<br />
Es wird Museen geben, in denen Gegenstände ausgestellt sind, deren Erfindung man bereut, die Atombombe etwa, oder Croc-Schuhe, oder Comic Sans, oder komplizierte Kommasetzung-Regeln.<br />
<br />
Es wird eine Zeit der Courage und des Aufbruchs, die Fehlbarkeit wird endlich en vogue. Es gibt etwas zu feiern, wir müssen Crémant kaufen und Wodka, so viel wie möglich, wir müssen trinken, bis uns der Schädel platzt, dann können wir morgen gleich anfangen mit dem bereuen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwzPMJ1KqEyJNm7myqBh3wKJtlOsNwAl4lA9wqonGk-k-CXHvghH8ADDjH5DVakMdWDx7ElwMl7ZFzeRmI7465jzAz7XpX4iG_Pke-6yb2OF4qFNfO8VDdHGnu0dS_Ev9rU1PGL4k4fdA/s1600/0029.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwzPMJ1KqEyJNm7myqBh3wKJtlOsNwAl4lA9wqonGk-k-CXHvghH8ADDjH5DVakMdWDx7ElwMl7ZFzeRmI7465jzAz7XpX4iG_Pke-6yb2OF4qFNfO8VDdHGnu0dS_Ev9rU1PGL4k4fdA/s1600/0029.jpg" height="398" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das schönste an Reue ist der Abend davor.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-50052872232277860482015-03-20T04:41:00.001-07:002015-03-20T05:12:44.164-07:0010 Dinge, die man im Leben gemacht haben sollte<b><span style="font-size: x-large;">1</span><span style="font-size: large;">.</span></b> Man sollte sich sehr schnell von dem Gedanken verabschieden, dass Listen fremder Leute einen aus der Tristesse ziehen. Großer Quatsch, meine Liste bringt nur mir was, und zwar kein Lebensglück, sondern Klicks. Außerdem sollte man nicht mit Leuten befreundet sein, für die Klicks von phänomenaler Wichtigkeit sind.<br />
<br />
Überhaupt ist ja gar nicht so wichtig, was man gemacht haben sollte, sondern was man lieber nicht machen sollte. Man sollte zum Beispiel kein Lebensmotto haben, außer vielleicht dieses: "Ich küsse lieber Menschen mit Ebola, als Leute mit Lebensmotto und ich werde sie dabei sehr grimmig ansehen, also die mit dem Motto, nicht die mit Ebola". Und dann sollte man allen, die sagen dass ein Lebensmotto aber knackiger formuliert sein muss, an einen Stuhl fest binden und James Joyce vorlesen.<br />
<span style="font-size: x-large;"><br /></span>
<b><span style="font-size: x-large;">10.</span></b> Man sollte auch Leute mit Lebensmotto lieber nicht zu Partys einladen. Das sind nämlich immer die, die bei jeder Gelegenheit "SIEBEN JAHRE SCHLECHTER SEX!" kreischen. Wahrscheinlich ist das ihr Lebensmotto. <br />
Was sollte man sonst noch unterlassen? Männer sollten sich nicht ständig mit einem Hammer zwischen die Beine schlagen. Auf Dauer kann es zu Potenzproblemen kommen. Druckern sollte man nicht vertrauen, Menschen noch weniger. Ansonsten sollte man an einem so possierlichen Sonnentag lieber nicht in seinen Bildschirm gucken und Blogposts lesen, sondern euphorisch im Matsch spielen. Das macht glücklicher, und dem Matsch ist auch egal, ob man ein Lebensmotto hat.<br />
<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKZJMVqC2zeeFJrXjnvKFKA87L_75Xl_WBd6NwPq5LXFvGubfw5ukkHUIuI4p6Ht89dd1Ymyowa4ANhn3OdCc7XpMU2zqW30CnmaPkkG_C29xcBwZmP4q7yFLdhmHXeEQcBM-VAzveXYw/s1600/gdfg.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKZJMVqC2zeeFJrXjnvKFKA87L_75Xl_WBd6NwPq5LXFvGubfw5ukkHUIuI4p6Ht89dd1Ymyowa4ANhn3OdCc7XpMU2zqW30CnmaPkkG_C29xcBwZmP4q7yFLdhmHXeEQcBM-VAzveXYw/s1600/gdfg.jpg" height="426" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Wolke ist sehr froh, dass sie nicht ständig Listen im Internet liest.. Sie strahlt richtig. Ihre Puffeligkeit und gesunde Farbe kommt daher, dass sie so oft an der frischen Luft ist. "Ich bin mehr so der Outdoor-Typ", sagt sie oft.</td></tr>
</tbody></table>
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-55540758349009296932015-02-27T02:35:00.000-08:002015-02-27T07:26:25.167-08:00EIN INTERVIEW MIT MIR VON MIR oder #DieGanzeWahrheit<i> Ich muss ein Buch schreiben. Ich muss seriösen Journalismus betreiben. Ich muss bloggen. Einfach ist es nicht.</i> <i>Hier ein Interview der drei schillernden Persönlichkeiten.</i><br />
<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> Hm, ja, also, schön Sie kennen zu lernen, Frau von Rönne-<br />
<i><br />BLOGGERIN: </i>Ach, nennen Sie mich Ronja, Sie Knalltüte. Ich bin ein crazyjunges Bloggergirl, da muss man nicht so förmlich sein. <i>(raucht Bong)</i><br />
<i><br />WELT - Journalistin (versucht relaxed zu gucken und zündet sich eine Zigarette an)</i>: Ja, toll, nennen Sie mich doch einfach auch Ronja, sonst wird das alles so kompliziert.<i> (notiert panisch)</i> Also, erstmal zu ihrem Schreiben. Ist das wirklich alles so passiert? -<br />
<i><br />BLOGGERIN</i>: Ich schreibe nicht, ich blogge.<i> (grinst frech, tippt auf ihrem Smartphone herum) </i>Außerdem ist das eine bescheuerte Frage. Und "ihrem" schreibt man groß.<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin</i>: Ähm ja, also wenn ich ehrlich bin, ich bin nicht so gut in Interviews.<br />
<br />
<i>BLOGGERIN</i>: Ich auch nicht. Wer interviewt hier eigentlich wen? Also, erstmal zu Ihrem Schreiben-<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> Ich schreibe nicht, ich habe Angst.<br />
<br />
<i>BLOGGERIN:</i> Angst? Wie darf ich das verstehen?<br />
<i><br />WELT - Journalistin:</i> (äfft nach): "Angst? Wie darf ich das verstehen?"<br />
<br />
<i>BLOGGERIN:</i> Hä? Was soll das denn? <br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> Es tut mir Leid. Der Druck in der Redaktion. Wenn dieses Interview nicht gut wird, muss ich was anderes schreiben, und dann wird das wieder ein Text darüber, was mir gefällt, und was ich nicht so toll finde, völlig ohne Begründung warum, und dann wird mir wieder vorgeworfen, ich schreibe nur selbstreferenziell. Und dann lese ich wieder Leserkommentare, und dann heule ich, und dann rauche ich zu viel, und wasche mich nicht mehr und -Ich will doch so gerne seriösen Journalismus machen.<i> (weint)</i><br />
<br />
<i>BLOGGERIN: </i>Aaach, mach dir keinen Stress, ich schreib nur über mich, die Leute lieben das! Gonzojournalismus! Hashtag Gonzo!<i> (trinkt lässig aus ihrem Flachmann) </i><br />
<i><br />WELT - Journalistin</i>: Aber finden Sie das ganze nicht ein wenig - narzisstisch? Immer nur ich, ich, ich - das interessiert die Leser da draußen doch überhaupt nicht.<br />
<br />
<i>BLOGGERIN:</i> Die Leser da draußen sind mir scheißegal! Mein Blog, mein Block! (twittert letzteres noch schnell und lacht irre)<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> ... Ich beneide Sie etwas. Bei uns sind Klickzahlen sehr wichtig.<br />
<i><br />BLOGGERIN:</i> Ja, Klickzahlen sind mir auch wichtig. Aber ich mach das nicht über Inhalte. Ich schreibe einfach immer "Sex" in die Überschriften. Inhalte habe ich längst überwunden. <br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> Aber, wenn es dann gar nicht um Sex geht, fühlen die Leser sich doch betrogen.<br />
<br />
<i>BLOGGERIN:</i> Ne, meine Leser tun dann so, als finden Sie das "witzig" und "ironisch" und "clever". Was machen Sie denn für Klickzahlen?<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> Naja, manchmal hoffe ich einfach. Oder ich hab einfach pure Angst. Angst kann ja ein toller Motor sein. Manchmal schreibe ich auch "Bitte teilt diesen Beitrag", wenn ich meine Texte auf Facebook poste. Aber die wenigsten reagieren noch darauf ...<i> (knotet Hände)</i> ... Die Menschen sind kalt geworden. <br />
<br />
<i>ANGEHENDE BUCHAUTORIN:</i> Könnt ihr beiden mal die Fresse halten? Ich schreib hier an meinem ersten Buch <i>(wedelt panisch ein leeres Blatt)</i> - das ist Literatur! <br />
<br />
<i> BLOGGERIN (hämisch)</i>: Das ist ein leeres Blatt, du Opfer, Hashtag Opfer.<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> In der Form kann ich das aber nicht rezensieren. Viel zu wenig Inhalt. Am Ende schreibe ich dann nur wieder über mich. Das Buch bietet ja bisher keinen Stoff.<br />
<br />
<i>ANGEHENDE BUCHAUTORIN:</i> Weil ihr beide mich nervt mit euren Hashtags und euren Klickzahlen und seriösen Journalismus! Ich brauche einen freien Kopf! L'Art pour l'Art!<br />
<br />
<i>WELT - Journalistin:</i> Sie haben ganz Recht! Le journalisme pour le journalisme!<br />
<br />
<i>BLOGGERIN: (twittert):</i> Le #blog pour le #blog!<br />
<br />
<i>Alle drei umarmen sich, die WELT Journalistin schlägt die Bloggerin fest auf den Hinterkopf, die Bloggerin zerkratzt der Buchautorin das Gesicht. Die Buchautorin küsst die beiden zum Abschied. Verwirrt gehen sie zusammen auseinander, was nicht heißt, dass sie fett werden.</i><br />
<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg0znGd05TEq5y9j0ZsLBoHIc9rNWHvQjoeeVx1H4swIq4BVqYLAE6GSpoPz1It2rrh-jrIc7DKSoPuprjkMiHs4g9nkNam-sQUuzUZaN-UwV_A5RA3AtUKujyLu0gEQcBMMc5mF51w6vE/s1600/_DSCf1178sw.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg0znGd05TEq5y9j0ZsLBoHIc9rNWHvQjoeeVx1H4swIq4BVqYLAE6GSpoPz1It2rrh-jrIc7DKSoPuprjkMiHs4g9nkNam-sQUuzUZaN-UwV_A5RA3AtUKujyLu0gEQcBMMc5mF51w6vE/s1600/_DSCf1178sw.jpg" height="480" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bloggerknoten, Seriöses Hemd, grenzdebiler Autorenblick. Die drei Hübschen in einem Bild. (Nicht im Bild)</td></tr>
</tbody></table>
<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4617158768447852193.post-24576408903004805532015-02-20T09:27:00.002-08:002015-02-20T09:36:52.245-08:00WIEVIEL SEX IST NORMAL?Ich möchte den internationalen Tag der Tapferkeit ausrufen.<br />
Tapfer sind alle, die sich umgebracht haben und alle, die noch leben. Viel zu oft wünscht man mir "Viel Spaß" bei allerlei spaßlosen Angelegenheiten, viel zu wenig sagt man mir "Tapfer bleiben". Dabei ist doch viel mehr schlimm als angenehm, und bei angenehmen Tätigkeiten hat der Spaß sich gefälligst von allein einzustellen und sollte nicht erst durch Wünsche meiner Freunde beordert werden müssen. Ständig muss ich Spaß haben. Man kommt kaum mehr zum Silberputzen bei all dem Spaß. <br />
<br />
Silberputzen war als Kind meine Lieblingsbeschäftigung. Ich komme aus Oberbayern. Früh stellte mich meine Mutter vor die Wahl: "Kind", sagte sie, "möchtest du in deiner Freizeit lieber in den Trachtenverein oder das Familiensilber polieren?"<br />
Ansonsten habe ich als Kind viel gelesen und gewackelt. Das Wackeln war meine Lieblingsbeschäftigung. Einfach von vorne nach hinten, den ganzen Oberkörper und Tag lang. Heute komme ich nur noch selten dazu, es wird ja viel diagnostiziert und ganz schnell wird einem das Silbermesser entwendet und durch einen Therapieball ersetzt, man muss alte Joggingshosen tragen, durch traurige Fluren von noch traurigeren Psychiatrien schlurfen und Activity mit Verrückten spielen. Ich habe in meiner kurzen Erdenzeit noch viel vor, deswegen wackele ich nicht mehr, sondern trinke zur Stressbewältigung viel Alkohol, das ist gesellschaftsfähiger. Wenn man "ich wackele" in google tippt, wird einem übrigens "ich wackele wie ein Dackel" vorgeschlagen, aber ich finde, das geht doch zu weit. Ich wackele wie ein vernünftiger Mensch, nicht wie ein überzüchteter Dachshund.<br />
Wieviel Sex normal ist, weiß ich übrigens nicht, das müsst ihr schon selbst wissen! Was ist denn das für eine bescheuerte Frage! Wenn ihr zur Beantwortung einer solchen Frage den Blog einer 23-Jährigen Wacklerin lesen müsst, tut mir euer Partner wirklich leid. <br />
Dafür kann ich bald die Frage "Bringen Überschriften mit dem Wort Sex wirklich eine höhere Klickzahl" empirisch fundiert beantworten. Und wenn ihr jetzt wütend seid, weil ihr statt Sextipps nur erfahren habt, dass ich als Kind gern Silber putzte, kauft euch doch das nächste Mal die Men's Health, ihr Knalltüten.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZIURDXW3VFNKI1PZ34seEYrc59fd-fstspJ-Jq9Wb_dInbkLw6F4PRZsTnIBtzFBpiIoruaOnZ1ysQbnYSZYsT02UMZgJhQ7eWHJ4YZsAknJFHMD1nOhRTjP_sJUnRP0Gk7jgtaQ6Al8/s1600/wtf.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZIURDXW3VFNKI1PZ34seEYrc59fd-fstspJ-Jq9Wb_dInbkLw6F4PRZsTnIBtzFBpiIoruaOnZ1ysQbnYSZYsT02UMZgJhQ7eWHJ4YZsAknJFHMD1nOhRTjP_sJUnRP0Gk7jgtaQ6Al8/s1600/wtf.jpg" height="476" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Diesen Koffer habe ich an einer Straße in Hildesheim gefunden. "Ei", seufzte ein Hildesheimer, "wieder so ein Tag, an dem ich unheimliche Puppen in einen blauen Koffer packen muss". Dann verdrehte er den Puppen ein bisschen die Arme, stellte den Koffer auf die Straße und kaufte sich ein Hildesheimer Törtchen.</td></tr>
</tbody></table>
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<br />Ronja von Rönnehttp://www.blogger.com/profile/00832961279397311284noreply@blogger.com