SEMESTERFERIEN

das ist gouda in meiner hand. ich pose mit gouda. 

Semesterferien haben angefangen und mir war nie langweiliger. Meine Freunde sind entweder unglücklich verliebt oder in Berlin oder in der Klapse, ich bewohne eine riesige Wohnung alleine.


So viel Zeit, Dinge zu tun, die man ein halbes Jahr nicht geschafft hat. Fußnägel schneiden zum Beispiel. Kurze Überlegung, ob man den vom großen Zeh zum Zahnstocher recyclen könnte. Dann heftige Erkenntnis, dass diese vorlesungsfreie Zeit noch Monate geht und Angst, irgendwann auf die Idee zu kommen, körperliche Abfallprodukte zu einem leckeren und ethisch vertretbaren Eintopf zu verkochen. 
Überlege, als Gegenmaßnahme Nacktbilder von mir auf Facebook zu posten, damit wenigstens online was passiert. Trau mich aber nicht und stalke stattdessen meine Verflossenen auf Facebook. 
Abends betrink ich mich alleine, kultiviert mit Weinglas. Stelle auf einmal fest, wie verrückt es ist, dass so ein dünnes Glasstäbchen den ganzen Wein hält. Also aus der Flasche trinken, das ist nicht so unheimlich.
Bin doch jetzt Schreiberin, also betrunken notieren. Weisheiten wie "Es fehlen immer die Knöpfe, nie die Löcher" stehen am nächsten Morgen in meinem Notizbuch und ich schäme mich. Allein sein, Zeit Neues auszuprobieren.


Bisherige Selbstversuche: 
- Wie lang kann man die Luft anhalten, und kann man davon wirklich umkippen? (Kann man, sagt google, ich hab aber nicht genug Willenskraft.) 
- wie lange kann man sich ungeduscht ertragen (läuft)
 - wie lange überlebt man in seiner Wohnung, ohne zu verhungern oder seltsame Selbstversuche durchzuführen (möchte nicht drüber reden).
Die Lage ist ernst, überlege mittlerweile sogar, das Bad zu putzen.


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